Ein Rosenmontag für die Geschichtsbücher
Nach all der Tristesse und Trübniss der vergangenen Jahre, nach all der Ernsthaftigkeit, nach all der Anspannung, der Sorgen und der Zukunftsängste, war dieser Montag in Odenheim eine einzige, warme Wohltat fürs Herz. Die Odenheimer, ohnehin selten Kinder von Traurigkeit, liefen an diesem Rosenmontag zu neuer Höchstform auf. Ausgehungert nach zwei faschingslosen Jahren, unterstützt durch die wärmende Kraft der Sonne und die ihrer großen Kraichgauer Herzen, zeigten sie der Region wie man die fünfte Jahreszeit mit Leib und Seele feiert. Wie man sich das vorstellen muss? Nehmen Sie dafür einfach die warmen beleuchteten Sandsteinfassaden der Odenheimer Ortsmitte rund um das bunte, alte Rathaus, ein Meer an wogenden und tanzenden, jubelnden und singenden Menschen – verkleidet in allen Farben des Regenbogens. Jede einzelne der 55 Zugnummern, die an diesem Tag durch Odenheim zog, wurde mit frenetischem Jubel und lachenden Gesichtern begrüßt.
Vorneweg und vorbei an der Ehrentribüne, zu deren Gästen auch Östringens Bürgermeister Felix Geider zählte, rollte natürlich der Wagen des Oberzugmarschalls der Odenheimer Karnevalsgesellschaft. Ihm folgte eine bunte Mischung aus Narren aus dem kompletten Umland. Egal ob aus Kraichtal, Flehingen, Bad Schönborn, Kronau, Eppingen, Bruchsal oder Waghäusel.. wer an diesem Tag nicht bei Frühlingswetter durch Odenheim marschieren konnte, hatte wirklich etwas verpasst. So zogen Guggenmusiker, Komiteewagen, Motivwagen, bunte Fußgruppen und allerlei weitere schrille Vögel durch die Straßen und Gassen Odenheims. Vorbei an tausenden von Zuschauern endete der Zug dann dort, wo er begonnen hatte – in der Katzbachtal-Arena. Hier wurde noch bis in die Nacht weitergefeiert. Was bleibt sind Berge von Konfetti, reichlich Altglas und das schöne Gefühl, einen der besten Rosenmontage aller Zeiten miterlebt zu haben. Ulle Helau!
Da Linsabauch ded saga: „Mee wie schee Punkt“.