Niedrigwasser am Kriegbach und am Kraichbach

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Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe informiert zur aktuellen Situation und zu erfolgten sowie geplanten Maßnahmen

Als Träger der Gewässerunterhaltungslast im Bereich Kriegbach bei Altlußheim hat der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe (LBG) am 17. August 2021 in einer Pressemitteilung zur Niedrigwassersituation am Kriegbach und am Kraichbach sowie den Hintergründen informiert. Anlass war, dass der Kriegbach bei Altlußheim aufgrund sehr geringer Niederschläge in Abschnitten trockengefallen war. Die Niedrigwassersituation hält aufgrund der anhaltenden relativ geringen Niederschläge weiter an. Der Landesbestrieb Gewässer informiert deshalb zur aktuellen Situation und zu den erfolgten sowie geplanten Maßnahmen:

Aktuelle Situation

Die Niedrigwassersituation am Kraichbach und Kriegbach blieb in den letzten Wochen aufgrund der relativ geringen Niederschläge bestehen. Am Kraichbachpegel in Ubstadt-Weiher waren in den letzten Wochen weiterhin Abflüsse von größtenteils weniger als 600 Liter pro Sekunde zu beobachten. Das entspricht einem geringeren Abfluss als dem Mittelwert niedrigster jährlicher Abflüsse. Der normale mittlere Abfluss liegt bei fast dem Doppelten. Diese Situation führte auch in den letzten Wochen immer wieder zu einem abschnittsweisen Trockenfallen des Kriegbachs zwischen Schneidmühlwehr und dem seitlichen Zufluss des Duttlacher Grabens südlich von Neulußheim.

Bestimmungsgemäß dient der Kriegbach in erster Linie der Hochwasserentlastung des Kraichbachs. Nördlich des Pegels Ubstadt-Weiher wird der Abfluss des Kraichbachs am Schneidmühlwehr zwischen Kraichbach und Kriegbach – gleichzeitig der Beginn des Kriegbachs – aufgeteilt. Der Hauptanteil des Abflusses verbleibt gemäß der wasserrechtlichen Genehmigung im Kraichbach. Der Zufluss in den Kriegbach erfolgt bei niedrigen und mittleren Abflüssen über die Fischtreppe. Das Schneidmühlwehr selbst wird nur im Hochwasserfall gesteuert. Eine Steuerung im Niedrigwasserfall war planmäßig bisher nicht vorgesehen und gestaltete sich daher mit den vorhandenen baulichen und technischen Einrichtungen sehr schwierig.

Erfolgte und weitere geplante Maßnahmen

Der LBG hatte in den vergangenen Wochen die Tierrettung Unterland e.V. mit der Sondierung der Situation am Kriegbach sowie, falls erforderlich, mit der Durchführung von Fischversetzungsaktionen beauftragt. Gleichzeitig haben Mitglieder des SFC Rheinsalm Altlußheim e.V. und des ASV Reilingen in Abstimmung mit dem LBG mehrere solcher Aktionen durchgeführt. Dabei wurden in Wasserlöchern gefangene Fische in den Kriegbach unterhalb des Duttlacher Grabens versetzt.

Gleichzeitig hat der Landesbetrieb ein Ingenieurbüro mit der Erarbeitung eines Konzeptes für eine mögliche Aufteilung des Kraichbachwassers am Schneidmühlwehr in Form eines temporären Probebetriebs beauftragt. Bei einem Vor-Ort-Termin am vergangenen Montag, 20. September 2021, mit einem Vertreter des Ingenieurbüros, des BUND und Vertretern des LBG fanden hierzu Abflussmessungen an mehreren relevanten Stellen sowie ein erster Informationsaustausch statt.

Das so erarbeite Konzept konnte dann bereits im Laufe der letzten Woche zur Erteilung einer temporären wasserrechtlichen Erlaubnis vom LBG bei der Unteren Wasserbehörde des Landratsamtes Karlsruhe eingereicht werden. Diese Erlaubnis liegt seit vergangenen Freitag, 24. September 2021, vor, sodass bereits am Freitagnachmittag versuchsweise mit dem Probetrieb begonnen werden konnte. Die Steuerung erfolgte dabei durch ein sukzessives Herunterfahren des Schützes im Kraichbach direkt unterhalb am Schneidmühlwehr. Der dadurch erzeugte Rückstau im Kraichbach erhöht den Zufluss in den Kriegbach über die Fischtreppe. Aufgrund des aktuell sehr geringen Abflusses im Kraichbach von 510 Liter pro Sekunde am Pegel Ubstadt-Weiher muss der LBG die ausgeleitete Wassermenge auf das unbedingt erforderliche Maß begrenzen. Die Rahmenkriterien ergeben sich dabei aus dem mit dem Ingenieurbüro entwickelten Konzept und der temporären wasserrechtlichen Erlaubnis.

Für Dienstag, 5. Oktober 2021, hat der Landesbetrieb außerdem zu einem Informationsaustausch Vertreterinnen und Vertreter aller betroffenen Kommunen, des BUND, der ortsansässigen Angelvereine sowie der zuständigen Unteren Wasserbehörden in den Bürgersaal der Gemeinde Altlußheim eingeladen.

Mitteilung des Regierungspräsidiums Karlsruhe

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