20.000 Tonnen schwere Stahlkonstruktion wird verschoben
(PR/PM) Die Meisterleistung der Bauingenieure geht in die zweite Runde: Nach dem Querschub der nördlichen Vorlandbrücke im Januar wird ab heute Montag, 14. Februar 2022, auch die Neckarbrücke von ihrer provisorischen Lage in die endgültige Position verschoben. Die rund 20.000 Tonnen schwere Stahlverbundkonstruktion gehört mit rund 511 Metern Länge zum Neckartalübergang, der bei Heilbronn im Zuge der A6 die Talaue mit dem Neckar, dem Neckarkanal sowie Straßen und Bahnlinien überspannt.
Um exakt 21,74 Meter wird das Schwergewicht Richtung Süden verschoben, dann ist die Neckarbrücke mit den weit sichtbaren Wellen auf den Stützpfeilern angekommen.
Voraussichtlich bis Mittwoch, den 16. Februar, wird der Querverschub auf der speziell hergerichteten Verschubbahn aus Edelstahl dauern. Bevor es losgehen kann, muss die Brücke mit riesigen Hydraulikpressen um wenige Zentimeter angehoben werden, damit spezielle Platten unter die Lager gelegt werden können. Darauf fährt dann der Brückenüberbau wie auf einem Schlitten an die endgültige Position. Damit das auch sprichwörtlich „reibungslos“ funktioniert, muss die Verschubbahn zuvor mit Spezialfett eingeschmiert werden.
Acht sogenannte hydraulische Litzenheber sind für den Kraftakt erforderlich. Sie sind auf den sechs Brückenachsen montiert und ziehen die Brücke über insgesamt 120 Stahlseile an die richtige Stelle. Die exakte Steuerung der Hydraulikaggregate wird per Computer überwacht, das Ziehen muss absolut gleichmäßig und synchron sein.
Bereits vor knapp drei Wochen wurde in gleicher Weise die nördliche Vorlandbrücke mit einem Gewicht von 48.640 Tonnen – das entspricht knapp fünfmal dem Gewicht des Eiffelturms – bewegt und mit einer spektakulären Aktion an die endgültige Position gebracht. Die Neckar- und Vorlandbrücke bilden zusammen den rund 1,3 Kilometer langen Neckartalübergang, das ist die längste Autobahnbrücke in Baden-Württemberg. Derzeit rollt der Verkehr auf dem südlichen Überbau, der an Stelle der alten Brücke errichtet wurde.
Ist der nördliche Überbau an Ort und Stelle, beginnt für die Straßenbauer die eigentliche Arbeit. Die beiden Brückenteile – Vorland- und Neckarbrücke – müssen an ihrer endgültigen Position eingepasst und die Zufahrten hergestellt werden. Ab Sommer 2022 kann hier der Verkehr rollen, dann ist der Ausbau endgültig Geschichte: Zwischen dem Walldorfer und dem Weinsberger Kreuz stehen dann jeweils drei Fahrstreifen in Richtung Mannheim und Richtung Nürnberg in voller Breite zur Verfügung.
Text und Bild: Michael Endres / ViA6West GmbH & Co. KG
Einfach nur beeindruckend!