Maßnahmen zur Energieeinsparung in der Gemeinde Oberderdingen

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Mit gutem Beispiel vorausgehen

Die Gemeinde setzt bereits seit vielen Jahren vielfältige Energiesparmaßnahmen erfolgreich um. Im Zuge der aktuellen Energiekrise geht es nun darum mit gutem Beispiel voranzugehen und weitere Maßnahmen über die Wintermonate umzusetzen. Der Gemeinderat stimmte den von der Verwaltung vorgeschlagenen Energieeinsparmaßnahmen in der Sitzung Ende September zu.

Ab sofort werden die Raumtemperaturen in Kitas, Schulen und Bildungs-einrichtungen auf höchstens 20°C, im Rathaus, der Ortsverwaltung, im Altes Rathaus, im Aschingerhaus und in den Sporthallen auf höchstens 19°C, in der Spielscheune im Spielbereich auf höchstens 18°C, in den Büros in der Spielscheune auf höchstens 20°C und die Nacht- und Wochenend-absenkung in den zuvor genannten Einrichtungen auf höchstens 15°C. An allen Handwascheinrichtungen in den genannten Einrichtungen wird nur Kaltwasser angeboten, Kitas sind davon ausgenommen. Im Bauhof wird in den Sozialräumen weiterhin Heizung und Warmwasser vorgehalten. Alle Bediensteten und Gebäudenutzer werden aufgefordert, alle elektrischen Geräte /Einrichtungen nach Arbeitsende komplett auszuschalten. Zwischen den Jahren wird die Heizung im Rathaus sowie die der Hallen heruntergefahren. Die Öffnungszeiten des Aschingerhauses werden bis Ende April gekürzt.

Die Raumtemperatur in allen kommunalen Wohngebäuden mit mehr als 10 Wohneinheiten wird um 1°C reduziert, die Mieter werden durch die Wohnungsverwaltung darüber informiert.

Die Objektbeleuchtungen an Kirchen, Rathaus, Amthof etc., welche an die Straßenbeleuchtung gekoppelt sind, wird ausgeschalten.

Die Straßenbeleuchtung wurde bereits 2014 auf LED umgestellt, lediglich die historischen Leuchten werden noch mit Natriumdampfleuchten betrieben. Die jährlichen Stromkosten für den Betrieb der Straßenbeleuchtung belaufen sich auf 72.143 Euro. Vor der Umstellung der rund 2.000 Leuchten waren es 200.000 Euro Kosten. Um bei der Straßenbeleuchtung noch mehr Energie zu sparen wird der Dämmerungsschalter gegen eine Astro-Schaltuhr ausgetauscht. Dies hat den Vorteil, dass die Beleuchtung entsprechend dem Sonnenstand geschaltet wird und
nicht nach einem voreingestellten Lux-Wert, der nicht genau definieren werden kann. Ist es bspw. bewölkt oder der Schalter zugewachsen, schaltet er das Licht früher an. Der Tausch der Astro-Uhr kostet ca. 350 Euro (netto) plus Montage. Von einer Nachtabschaltung rät der Kommunalberater der EnBW, aufgrund von Sicherheits- und versicherungstechnischen Gründen, die bei Unfällen eine Rolle spielen, ab.

Die Kosten der Weihnachtsbeleuchtung für Reparatur, Auf- und Abbau inklusive Aufstellen der Weihnachtsbäume belaufen sich auf 20.000 Euro. Bürgermeister Thomas Nowitzki sprach sich für eine Weihnachtsbeleuchtung aus: „Nach der Corona-Pandemie muss man in der Adventszeit den Bürgerinnen und Bürgern durch Weihnachtsmärkte und Beleuchtung wieder eine Gemeinschaft ermöglichen. Die Weihnachtsmärket in Oberderdingen und Flehingen kann ich mir ohne Beleuchtung nicht vorstellen.“ Dem stimmte das Gremium zu, dennoch waren sich die Mitglieder einig einen Kompromiss zu finden. So soll überprüft werden, ob die Beleuchtung der Weihnachtsbäume und die beleuchteten Weihnachtsmotive an den Straßenleuchten mit einer Zeitschaltuhr versehen werden können.

Seit 2004 erstellt die Gemeinde Oberderdingen jährlich einen Energiebericht, um eine Übersicht über den Verbrauch von Heizenergie, Strom sowie Wasser in den einzelnen Gebäuden und Anlagen zu bekommen. Dadurch gelingt es der Verwaltung Entscheidungen in Bezug auf Sanierungs-, Abbruch- und Neubaumaßnahmen von Gebäuden zu treffen.

Seit 2019 sind die Energieverbräuche und Kosten der Gemeinde um ca. 40%gestiegen. Als Ursache kann hier das durch die Corona Pandemie angeordnete Lüftungsverhalten, das vermehrte Händewaschen und die Anschaffung von strombetriebenen Luftfiltern genannt werden.

Redaktion: Barbara Lohner / Gemeinde Oberderdingen

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