Mango-Daiquiris aus Philippsburg

| ,

Wie Ailsa und Andreas auf dem Land eine Cocktail-Bar zum Laufen brachten

Salsa-Tanzkurse, Livemusik, karibisches Flair und Cocktails wie aus dem Bilderbuch… Sind wir ehrlich, das ist eine Szenerie die wir spontan in die Lobby eines Karlsruher Sterne-Hotels oder in die A-Lage der Heidelberger Altstadt verorten würden. Tatsächlich findet sich all das in Reinform in der Philippsburger Thüngenstraße, von wo aus man noch vor kurzem die qualmenden Schlote des Kernkraftwerkes beobachten konnte. Eine Cocktailbar in einer 12.000-Seelen-Gemeinde erfolgreich in Gang zu setzen, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Dementsprechend belächelt und argwöhnisch beäugt wurden Ailsa und Andreas, als sie 2018 damit begonnen das alte Philippsburger Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert in Szene zu setzen. Früher war die bereits längst zum Abriss freigegebene Nummer 20 einmal ein städtischer Kindergarten, heute treffen sich hier Gott und die Welt um wie einst Hemingway einen Mojito an der Bar zu schlürfen oder am Vormittag ein karibisches Frühstück zu ordern.

Ailsa hat die Cafe- und Cocktailbar auf den Namen “Santo Domingo” getauft, der Hauptstadt ihres Heimatlandes – der Dominikanischen Republik. Vor 30 Jahren kam sie nach Deutschland und arbeitete im Einzelhandel in der Schwetzinger Innenstadt. 2007 lernte sie dort beim Salsa-Tanzen in der mittlerweile geschlossenen Kultkneipe “Cubar” den Elektroingenieur Andreas aus Philippsburg kennen. Auf der Tanzfläche knisterte zwischen den beiden die Luft und kurze Zeit später standen sie schon vor dem Traualtar. Als Andreas vor einigen Jahren das Haus in der Thüngenstraße von seinem Bruder übernahm, stand die Frage im Raum, was nun damit anzustellen sei.

Anstatt einfach nur schnöde Wohnungen einzuziehen, kamen die beiden auf die Idee Ailsas Traum einer eigenen Cocktailbar Wirklichkeit werden zu lassen. Obwohl viele die beiden bereits von Beginn an zum Scheitern verurteilt sahen, war dem “Santo Domingo” dann aber doch Zuspruch und Erfolg beschieden. Sogar die altehrwürdigen und alteingesessenen Philippsburger haben die kleine Bar mittlerweile ins Herz geschlossen und sind hier regelmäßig und gerne zu Gast. Auch der Bürgermeister kommt hin und wieder auf eine Pina Colada vorbei und unterstützt den kleinen Exoten in der örtlichen Gastronomieszene.

“Wir wollen für alle Menschen in der Stadt da sein”, bekräftigen Ailsa und Andreas und lassen sich dementsprechend für ihr buntes Publikum immer wieder etwas Neues einfallen. Es gibt regelmäßig Livemusik, übrigens nicht nur karibischer Natur, sondern auch mit lokalen Bands aus und um Philippsburg, Grill-Events im Biergarten, Kochkurse und hin und wieder sogar einen Schlagerabend. Besonders für die Spezialität des Hauses, den frisch zubereiteten Mango Daiquiri, kommen die Gäste mittlerweile auch aus dem ganzen Umland nach Philippsburg. Kein Wunder, wenn die Ailsa ihren Mixer kreischen lässt, kann man sicher sein, dass am Ende ein wirklich gelungener Cocktail auf dem Tisch landet. “Alle Zutaten sind immer frisch, da kommt nix aus der Büchse” stellt Andreas entschieden fest. Beliebt ist mittlerweile auch das Frühstücksangebot in der kleinen Bar, besonders die Spezialitäten aus der Dominikanischen Republik wie Mangú, bestehend aus Kochbananen, Serranoschinken und Zwiebeln.

Dieser Beitrag erschien erstmals 2020

Transparenz: Werbung / Empfehlung – Dieser Artikel bildet ausschließlich unsere subjektive Meinung ab. Er wurde weder beauftragt, inhaltlich beeinflusst, bezahlt oder in irgendeiner anderen Weise vergütet oder kompensiert.

Vorheriger Beitrag

Regionale Herzensprojekte gesucht!

Gewachsen, Gereift, Verdorben

Nächster Beitrag

1 Gedanke zu „Mango-Daiquiris aus Philippsburg“

Kommentare sind geschlossen.