King of the hill

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Wer das Oberderdinger Horn erklimmt, wird mit einem majestätischen Ausblick belohnt

Zugegeben, das Oberderdinger Weinplateau hat nicht gerade das Zeug um für eine Fortsetzung von Silvester Stallones “Cliffhanger” die passende Kulisse zu bieten – mit seinen 270 Metern über dem Meeresspiegel ist das Horn auch nur ein Hügelchen… dafür aber ein besonders Schönes. Südlich von Oberderdingen und östlich von Großvillars findet sich der idyllische Höhenzug als Schnittmenge badischer und württembergischer Weinbaugebiete.

Wer den Trip auf das Horn richtig genießen möchte, der parkt am besten schon am Derdinger Ortsrand und nimmt den Aufstieg komplett zu Fuß in Angriff. Keine Sorge, der gesamte Weg ist asphaltiert und die Steigung verteilt sich angenehm über die gesamte Strecke. Der Weg führt vorbei an Streuobstwiesen, Feldern, wilden Büschen und natürlich an endlosen Weinreben, die sich wie geflochtene Strähnen durch das Hügelland ziehen. Am besten wandern Sie ganz am rechten Rand der Straße, denn sonst geraten Sie mit all jenen ins Gehege, die es vorziehen das Horn mit den Händen am Lenkrad zu bezwingen. Aus welchen Gründen auch immer ist der Weg nach oben für Autos freigegeben und so passieren uns während unserem Fußmarsch diverse Fahrzeuge bis hin zu dicken Lastwagen… leider einer der wenigen Minuspunkte der Tour.

Oben angekommen versöhnt die spektakuläre und wunderschöne Aussicht augenblicklich mit allen Widrigkeiten während des Aufstieges. Bei gutem Wetter und klarem Himmel lässt sich sogar der Odenwald ausmachen, ebenso die Silhouetten der Burgen Steinsberg und Ravensburg. Ein kleines, in Stein gefasstes Rondell bietet den idealen Ausgangspunkt für tolle Fotomotive und eine unversperrte Fernsicht über die Heimat. Während die Erwachsenen, andächtig schweigend das weite Land in Augenschein nehmen, können die Kinder blitzschnell – zumindest ein paar Meter weit – Richtung Tal sausen. Eine glänzende Röhrenrutsche direkt am Aussichtspunkt sollte die Kids hinreichend beschäftigen und für alle Eltern mindestens 20 Minuten Ruhe und Erholung ermöglichen. Danach hat man am besten bereits einen schönes Picknick in petto, um es auf den verfügbaren Tischen und Bänken vor spektakulärer Kulisse genießen zu können. Wer die Muße und vor allem die Zeit findet, kann sich auf den vielen Infotafeln über den Weinanbau, das Land die Leute informieren – auch das gläserne Relief auf dem Boden, ist trotz der zahlreichen Risse im Glas, immer noch ein echter Hingucker.

Empfehlenswert ist für einen Trip auf das Horn auch der ausgeschilderte Rundwanderweg, der auf der Webseite der Gemeinde in einem downloadbaren Flyer eingesehen werden kann. Die vier Kilometer lange Route, welche etwa anderthalb Stunden Zeit in Anspruch nimmt, führt sie natürlich zum Aussichtspunkt auf dem Horn, aber auch über eine Naturtreppe und vorbei an einem geologischen Fenster und dem friedlich-stillen Bernhardsweiher. Ein Ausflug für die ganze Familie, der auch mit Kinderwägen sowie Oma und Opa gut zu händeln ist.

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