In Karlsruhe geht’s jetzt drunter und drüber

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Mit dem Tunnel unter der Kriegsstraße wurde heute das letzte große Puzzleteil der Karlsruhe Kombilösung in Betrieb genommen

Der Verkehr rollt. Mit der heutigen Inbetriebnahme des neuen Autotunnels unter der Kriegsstraße verschwindet die ansonsten omnipräsente Blechlawine nun auf Höhe der Hirschstraße und taucht erst weit hinter dem Staatstheater wieder auf. Der mehrfach verzögerte Startschuss markiert heute den Abschluss des zweiten, großen Brockens der sogenannten “Kombilösung”, die die Karlsruher schon Anfang der Zweitausender in hitzige Diskussionen und geteilte Lager gespalten hat.

Angestoßen noch unter Karlsruhes früherem Oberbürgermeister Heinz Fehnrich, (gebürtig aus Unteröwisheim) sollte das Projekt den Verkehr im Herzen der Fächerstadt völlig umkrempeln. Herzstück war insbesondere die Umgestaltung der Karlsruher Einkaufsmeile vom Durlacher Tor über die Kaiserstraße bis hin zum Europaplatz, wo bis dahin seit Menschengedenken die Straßenbahnen oberirdisch verkehrten. Durch den aufwendigen Bau von unterirdischen Bahnhöfen und Tunneln wanderten die Bahnen durch das milliardenschwere Großprojekt in den Untergrund, wo sie seit Dezember nun regulär unterwegs sind.

In den vergangenen zwölf Jahren wurde in Karlsruhe quasi an jeder Ecke gebaut, erhielt dadurch den etwas unbequemen Spitznamen “Baustellenstadt Karlsruhe. 2017 begannen die Bauarbeiten für den großen, über eineinhalb Kilometer langen Tunnel unter der Kriegsstraße, der nun am heutigen Vormittag unter dem Namen “Karoline-Luise-Tunnel” seiner Bestimmung übergeben wurde. Unten fahren jetzt die Autos, oben die frisch arrangierten Linien der Karlsruher Stadtbahn.

Es ist ein Karlsruhe, an das man sich erst einmal gewöhnen muss. Besonders das Fehlen der Straßenbahnen in der Kaiserstraße scheint für viele Menschen noch gewöhnungsbedürftig zu sein. Immer noch sieht man zahlreiche Passanten aus alter Gewohnheit rechts und links auf den Bürgersteigen laufen, obwohl dies nun in der verkehrsberuhigten Mitte auch möglich wäre. In den kommenden Monaten folgt dann noch die Umgestaltung der Karlsruhe Hauptschlagader zu einer ganz neuen Fußgängerzone. Man darf gespannt sein, wie dieses neue Konstrukt am Ende aussehen wird.

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