Wo der Kraichgau sich gegen das Coronavirus impfen lassen kann
Bis zum Schluss war es spannend, nun stehen sie aber fest – jene Orte an denen innerhalb der nächsten Wochen die größte Impfaktion seit Jahrzehnten anlaufen soll. Einige potentielle Standorte aus der Vorauswahl haben das Rennen gemacht, andere wiederum, wie beispielsweise das ehemalige Goodyear Gelände in Philippsburg, erhielten am Ende doch keinen Zuschlag.
Nun aber Butter bei die Fische: Im Kraichgau wird es tatsächlich gleich drei Kreisimpfzentren geben. Im Norden wird auf einem Firmengelände in Sinsheim eine solche Institution eingerichtet, zuvor geht hier aber noch ein neues Abstrichtentrum in Betrieb, wie die Pressestelle des Rhein-Neckar-Kreises mitteilt. Als Ersatz für das Test-Center an der GRN-Klinik, können Patienten hier im Walk-In-Verfahren einen Abstrich entnehmen lassen und sich so auf das Coronavirus testen lassen. Parallel dazu wird direkt nebenan auf dem gleichen Gelände der Firma Parsa das Kreisimpfzentrum errichtet, welches spätestens Mitte Januar in Betrieb gehen soll.
Der Osten des Kraichgaus wird durch das geplante Impfzentrum in der Werkshalle Nummer vier der e.g.o. Niederlassungen in Sulzfeld versorgt. Das aktuell als Lagerhalle genutzte Objekt, ist manchen vielleicht noch als Ausrichtungsort der regioschau vor einigen Jahren bekannt. Wie alle anderen ausgewählten Immobilien auch, erfüllt das Gebäude drei wichtige Merkmale: Es bietet ausreichend Platz, eine große Anzahl verfügbarer Parkplätze und ist gut erreichbar. Obwohl Sulzfeld bislang nicht als heißer Kandidat gehandelt wurde, machte am Ende nun aber doch auf das Objekt in der Ochsenburger Straße das Rennen.
Im Westen des Kraichgaus fiel die Wahl auf den ehemaligen Praktiker Baumarkt zwischen Heidelsheim und Helmsheim. Dies war naheliegend und konnte eingedenk der Tatsache, dass die Immobilie bereits ohnehin schon einmal durch den Landkreises genutzt wurde, auch erwartet werden. Nach der Insolvenz der Baumarktkette stand der Fachmarkt, in direkter Nachbarschaft zur immer noch aktiven real-Filiale, lange Zeit leer. Im Anschluss wurde er während der Flüchtlingskrise als Erstaufnahmeeinrichtung genutzt und fiel danach wieder zurück in seinen Dornröschenschlaf. Der alte Baumarkt verfügt über ausreichend große Flächen, hat sanitäre Anlagen und eine große Anzahl an Parkplätzen zu bieten.
Wie läuft die Impfung ab
In allen drei Objekten laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren, sobald der Impfstoff in der EU verfügbar wird, soll die großangelegte Impfaktion unverzüglich beginnen. Als Zeitpunkt nennt das Sozialministerium Baden-Württemberg aktuell den 15. Januar, die tatsächliche Verfügbarkeit der Vakzine natürlich vorausgesetzt. Anmeldungen für die Impfung sind demnächst unter der Behördenrufnummer 116 117 möglich, zudem sind Termine auch über eine entsprechende App erhältlich. Zwischen 7 und 21 Uhr sollen in den Impfzentren jeden Tag rund 800 Dosen des Impfstoffes verabreicht werden können. Insgesamt zwei Injektionen im Abstand von etwa 28 Tagen sind nötig, um einen entsprechenden Schutz aufzubauen. Das Prinzip “Wer zuerst kommt, mahlt zuerst” greift hier selbstredend nicht, die Priorisierung für die Abgabe des Impfstoffes nimmt der Bund auf Grundlage der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Deutschen Ethikkommission vor. Es ist aber selbstredend davon auszugehen, dass zuerst insbesondere die Risikogruppen als auch Angehörige der Gesundheitsbranche und der Pflegebranche geimpft werden.
Der Betrieb der Impfzentren ist zunächst bis zum 21 Juni 2021 geplant, danach werden aber weiterhin Impfungen über die bisher bekannten Wege möglich sein.
Ich dachte die Immobilie real und Praktiker wurde an einen Investor verkauft?