Im letzten feuchten Grund

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Das Naturdenkmal “Glöcklesberg” ist einzigartig in der Region

Seit 35 Jahren findet sich am Rande Bruchsal ein echtes Paradies. Im Mai 1986, nur wenige Tage nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl, wurde der “Glöcklesberg” zum flächenhaften Naturdenkmal ernannt. Die verheerenden Ereignisse dieses Frühjahres haben eindrücklich vor Augen geführt, wie wichtig eine intakte und gesunde Natur – nicht nur für Pflanzen und Tiere – sondern auch für uns Menschen ist.

Tatsächlich ist dieses kleines Stück Land eine echte Augenweide und ein wahrer Kraft- und Wohlfühlort. Hier finden sich alte Obstbäume, meditativ im Wind rauschende Weiden, kleine Quellen, Wasserläufe und Teiche. Der Glöcklesberg ist eines der letzten Feuchtgebiete des Kraichgau. Durch seine einzigartige Beschaffenheit ist er dabei gleichzeitig Rückzugsort für viele Tierarten, besonders Vögel fühlen sich in diesem geschützten Rückzugsort wohl. Ganze elf Vogelarten, die in ihrem Bestand bedroht auf der Roten Liste stehen, nisten und brüten regelmäßig auf dem Glöcklesberg. Darunter finden sich Steinkäuze, Wendehälse und Kleinspechte.

Gelegen zwischen Rotenberg, Tiefental und dem oberen Pflüger lässt sich der Glöcklesberg gut zu Fuß entdecken. Die Verlängerung des Bruchsaler Mozartweges führt achtsame und besonnene Besucher vorbei am Streuobstmuseum und dem Waldkindergarten direkt in dieses außergewöhnliche Stück Land. Zu entdecken gibt es viel rechts und links der niemals zu verlassenden Wege. Hier sammeln Honigbienen fleißig Nektar, weiden Rinder auf dem saftigen Grund, blühen Sonnenblumen im Spalier bis zum Horizont.

Überall aus den Hecken und Büschen summt und zirpt es, abends kann man sogar auf den kleinen Bänken Platz nehmen und den Grillen bei ihrem Konzert zuhören. Tatsächlich fühlt sich ein Besuch auf dem Glöcklesberg an warmen Sommertagen wie eine Reise in mediterrane Gefilde an. Hier rauschen südländische Nadelbäume im warmen Augustwind und es duftet nach herben Kräutern. Wer sich mit allen Sinnen auf dieses besondere Fleckchen Erde einlässt, wird mit unvergesslichen Sinneseindrücken und einem warmen Wohlgefühl ganz tief drinnen belohnt.

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