Ich war noch niemals in Heidelöwisal

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Gleichzeitig in Heidelsheim, Unteröwisheim und Bruchsal – Ein alter, neuer Dreimärker markiert diesen besonderen Ort.

Technisch gesehen ist es nur ein schlichter Stein, wer aber auf seiner Spitze balanciert, steht nicht mit einem Bein im Grab, dafür aber gleichzeitig in Heidelsheim, Unteröwisheim und Bruchsal. Gesetzt wurde das symbolträchtige Stück am Samstagvormittag auf dem Spiegelberg zwischen Bruchsal, seinem Stadtteil Heidelsheim und dem Kraichtaler Stadtteil Unteröwisheim im Rahmen der 1250 Jahrfeier Heidelsheims durch den Obst und Gartenbauverein.

Der neue alte Dreimärker

Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass an dieser Stelle ein sogenannter Dreimärker gesetzt wird. Das erste Abstecken der Heidelsheimer Gemarkungsgrenze, die im Kraichgau mitunter zu den größten überhaupt zählt, datiert bereits auf eine Zeit, die rund 1600 Jahre in der Vergangenheit liegt. Letztmalig erneuert wurde der Dreimärker im Jahr 1979, anlässlich der fünften Heidelsheimer Heimattage. Zu jener Zeit hatten es die Heidelsheimer noch nicht abschließend verdaut, dass durch die Eingemeindungen ein großes Stück ihrer Souveränität an die Stadt Bruchsal verloren ging und so kamen sie zahlreich zur einstigen Zeremonie. Mit historischen Pferdegespannen erreichten der damalige Bruchsaler Oberbürgermeister Dr. Adolf Bieringer, Bürgermeister Bernd Doll und sein Kraichtaler Amtskollege Berthold Zimmermann den Ort des Geschehens. Von der Partie – damals wie heute – war auch der einstige Ortsvorsteher von Heidelsheim und Brettener Alt-OB Paul Metzger. In seinen Grußworten würdigte er das Engagement der Heidelsheimer um die Erneuerung des schon längst im Erdreich versunkenen, alten Dreimärkers und lobte den Stolz, die Heimatverbundenheit und die reichsstädtische Tradition der Menschen aus seiner Heimatstadt.

Heidelsheim

Wer sich die alte Gemarkungsgrenze Heidelsheims aus der Luft ansähe, der würde in deren Verlauf eine Art Pferdekopf wiedererkennen. Der ausgefranste Grenzverlauf zeugt von jahrhundertelangen Streitigkeiten und den erbitterten Kampf um jeden Acker und jeden Zipfel Land. 367 Grenzsteine und 73 Dreimärker zeugten einst von dieser hart ausgehandelten Linie. Wie hart diese Verhandlungen tatsächlich waren, verdeutlichte Paul Metzger anhand einer kleinen Anekdote aus grauer Vorzeit. Als sich die Heidelsheimer und die Helmsheimer einmal mehr um den Verlauf der Gemarkungsgrenze stritten, forderte ein Amtmann Nachweise für die Behauptungen beide Seiten ein. Zwar konnten selbige von keiner Seite erbracht werden, doch füllten sich die Heidelsheimer vor dem Termin Ihre Schuhe mit Heidelsheimer Erde um inbrünstig zu beschwören: “So wahrlich der Schöpfer über unserem Haupte ist, stehen wir wahrhaftig auf Heidelsheimer Erde“. So kann man es natürlich auch machen.

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