Hunger auf Gemeinschaft

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Nach langen, einsamen Monaten kehrt das Leben ins Jugendzentrum Ubstadt-Weiher zurück

Eigentlich hätten die Kids aus den vier Ortschaften des Ubstadt Weiherer Kleeblatts, schon vor knapp drei Wochen wieder zurückkehren können, doch von diesem Angebot hat bislang kaum jemand gebraucht gemacht. Felica und Patrick, die beiden engagierten Sozialarbeiter der Gemeinde, haben eine recht genaue Vorstellung wieso das so ist. Ab dem 15. Juni war das Jugendzentrum zwar geöffnet, doch nur nach vorheriger Anmeldung und der Einhaltung strikter Abstands- und Hygieneregeln, beides nicht unbedingt Faktoren die für einen spontanen und unbeschwerten Freizeitspaß stehen. Gerade Kinder und Jugendliche hatten in den langen Wochen des Lockdown erheblich unter den Auswirkungen der Krise zu leiden, insbesondere unter der Isolation und dem massiven Einbruch der für Sie so wichtigen Sozialkontakte zu Gleichaltrigen.

Durch die Schließung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen waren viele rund ein Vierteljahr lang, weitestgehend von ihrem gewohnten Umfeld abgeschottet. “Die Kids haben weniger den Unterricht an sich vermisst, dafür aber den Kontakt mit ihren Klassenkameraden” erzählt uns auch Sozialarbeiterin und Jugendzentrum-Leiterin Felica Mannek, die während der letzten Wochen vielen Schulkindern vormittags beim Homeschooling zu Seite stand und daher ihre Sorgen und Nöte aus erster Hand kennt. Für Felica war es auch während der Schließung des Jugendzentrums wichtig, den Kontakt zu den jüngsten Ubstadt-Weiherern nicht zu verlieren. Mehrere hundert “Beschäftigungstüten”, vollgepackt mit Ideen gegen die Langeweile, haben Sie und Patrick gebastelt und ihren Schäfchen direkt an die Haustür gebracht. “Wenn wir uns schon hier nicht treffen konnten, war uns das einfach wichtig”.

Seit dem 1. Juli kann nun aber das Jugendzentrum wieder ein Ort sein, an dem die Probleme rund um das endlos erscheinende Thema Corona, einfach mal eine Weile lang außen vor bleiben können. Durch die jüngsten Lockerungen können hier wieder bis zu 20 Kinder und Betreuer zusammenkommen ohne dabei Masken zu tragen oder sich umständlich im Vorfeld registrieren zu müssen. Einfach zwanglos miteinander spielen, sich austauschen und eine gute Zeit verbringen – dafür steht das Jugendzentrum schon seit rund 20 Jahren. Unter der Woche gibt es hier ein regelmäßiges Programmangebot und Aktionen: Ein Treff für Mädchen, einer für Jungs, Sportangebote, Basteleien, Zockerturniere, Disco-Abende und vieles mehr.

Der Sommer kann kommen

Ganz allmählich erwachen die Kids und Jugendlichen auch aus dem Corona bedingten Winterschlaf und kehren ins Jugendzentrum an den Hardtsee zurück. “In den letzten Tagen sind einige neue Gesichter dazu gekommen, die bislang noch nicht bei uns waren” freut sich Sozialarbeiter Patrick Machauer über die Resonanz. “Wir haben aber natürlich noch jede Menge Platz und freuen uns immer über alle die hier eine gute Zeit verbringen wollen”.

Auch für die anstehenden Sommerferien haben sich Felica und Patrick ins Zeug gelegt und gemeinsam mit vielen Vereinen aus Ubstadt-Weiher ein buntes und abwechslungsreiches Ferienprogramm auf die Beine gestellt. Rund 35 Events umfasst die Liste, die in diesem Jahr ausschließlich online erscheint und auf der Webseite der Gemeinde abrufbar ist. Hier können auch ganz einfach und schnell die entsprechenden Anmeldungen mit ein paar Mausklicks vorgenommen werden.

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