Hochwasserschutz ist auch Selbstschutz

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Erfolgreiche Sandsackaktion der Gemeinde Gondelsheim

Das Wetter hatte Gondelsheim im Juni 2013 übel mitgespielt. Hab und Gut standen damals bei vielen Anwohnern der Saalbach tief im Wasser, der Schaden war zum Teil erheblich.

Für Bürger, die ihr Eigentum vor dem nächsten Stark- oder Dauerregen mit Überschwemmungen schützen wollen, hielt die Gemeinde Gondelsheim am vergangenen Samstag – wie schon 2016 – auf dem Firmengelände der Fa. Frank Hiemann im Gewerbegebiet ‚Altenwingert wichtiges Material bereit: Leere Sandsackhüllen, Schaufeln, Sand und eine Abfüllvorrichtung.

Hilfe beim Befüllen boten Firmenchef Frank Hiemann mit Familie sowie ein Mitarbeiter des Bauhofs Gondelsheim. 30 Sandsäcke durfte so jeder Gondelsheimer kostenlos am Samstagvormittag mit nach Hause nehmen. „Man hat einen Nerv der Bevölkerung getroffen“, sagt Bauunternehmer Hiemann.

„Das ist ein Teil des selbstgemachten Hochwasserschutzes in Gondelsheim“, sagt Bürgermeister Markus Rupp. Und kündigt gleichzeitig in Kürze eine Info-Veranstaltung der Gemeinde Gondelsheim im Bürgersaal für die Bürgerschaft an. Denn Maßnahmen in privaten Gebäuden wie Innenabdichtungen, Rückstauklappen und Abwasserhebeanlagen können dabei helfen, dass das Wasser nicht in das Haus eindringt. Ebenso schützen hochwassersichere Türen und Fenster wie auch Damm-Tafeln (Schotts) das Eigenheim.

Und auch die Gemeinde Gondelsheim ist bisher nicht untätig gewesen. Mit Millionenaufwand sei das Hochwasserrückhaltebecken Lohrgraben saniert worden, der Einlauf des Riedgrabens wurde neu konzipiert, am Saalbach und im Bruch können Dammbalkensysteme von Bauhof oder Feuerwehr eingebaut werden. Und zwar genau nach einem erarbeiteten Einsatz- und Rettungsplan, der auf Daten des Saalbachpegels in Gondelsheim, auf Saalbachpegeln in Bretten und jüngst in Zusammenarbeit mit einem Start-Up der EnBW auch in Ried- und Bruchgraben basiert.

Mit einer originären Gondelsheimer Hochwasser-App, die jeder herunterladen kann, wird die Bevölkerung über Hochwasserlagen frühzeitig informiert. „Damit kann jeder Gondelsheimer“ so Bürgermeister Rupp, „relativ frühzeitig Vorkehrungen zum Selbstschutz ergreifen“.

Das Ortsoberhaupt verweist auch auf die jüngste Maßnahme, die den Starkregen vor dem Bruchweg schon in eine Rinne mit Überleitung in den Bruchgraben kanalisieren soll. „Wir sind deutlich weiter als beim Hochwasser 2013“, ist sich Rupp sicher. Aber man sei noch lange nicht am Ende. Die Planungen für weiteren baulichen Hochwasserschutz an der Saalbach stünden kurz vor ihrer Finalisierung. Das bringe Millionen-Investitionen mit sich und könne nur Schritt für Schritt realisiert werden.

Der Bürgermeister macht aber auch deutlich, absoluten Schutz vor Hochwasser werde es nie geben. Gemeinde und Feuerwehr seien zwar stark engagiert, aber das ersetze nicht den Selbstschutz der Bürger. Womit man wieder bei der Sandsackaktion wäre….

Pressemitteilung der Gemeinde Gondelsheim

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