Großbaustelle in Kronau zur Erweiterung der Gemeinschaftskläranlage

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Dichtes Schneegestöber beim ersten Spatenstich

Von Wolfgang Braunecker / Stadt Östringen

Schon seit dem 18. Dezember 1962 gibt es den Abwasserzweckverband Kraichbachniederung, in dem sich anfangs die Gemeinden Kronau, Mingolsheim und Langenbrücken sowie wenig später auch die kommunalen Nachbarn Malsch und Rettigheim zur Kooperation bei der Reinigung und Klärung der Schmutzwässer aus ihren Ortskanalisationen zusammenfanden.
Das schließlich am 1. Oktober 1971 auf Gemarkung Kronau in Betrieb genommene Verbandsklärwerk des Abwasserzweckverbands, das Anfang der 1990-er Jahre schon einmal umfänglich ertüchtigt worden war, steht nun vor dem größten Entwicklungsschritt seit seiner Einweihung. Mit Gesamtkosten von voraussichtlich rund 25 Millionen Euro soll die schon einige Zeit nicht mehr auskömmliche Verarbeitungskapazität der Anlage von bisher 33.000 auf künftig 60.000 Einwohnerwerte nahezu verdoppelt werden.

Bild: Wolfgang Braunecker

Die Größenordnung des anstehenden Ausbaus der Gemeinschaftskläranlage in Kronau, zu dem am Freitagnachmittag voriger Woche bei dichtem vorwinterlichen Schneegestöber der symbolträchtige erste Spatenstich vollzogen wurde, berücksichtigt neben dem mittlerweile deutlich angewachsenen Kapazitätsbedarf der bisherigen Verbandsmitglieder Kronau, Bad Schönborn, Malsch und Mühlhausen auch den unterdessen zum 1. Januar 2022 vollzogenen Beitritt der Stadt Östringen. Die Zusammenarbeit des Abwasserzweckverbands Kraichbachniederung mit Östringen hat für beide Seiten wirtschaftliche Vorteile, dahingehend lautete bereits auch das Fazit eines 2021 erstellten Fachgutachtens: Östringen erspart sich einen großen Teil der Sanierungsmaßnahmen, die ansonsten auf der an der Bundesstraße 292 gelegenen und inzwischen ebenfalls zu kleinen örtlichen Kläranlage anfallen würden und beteiligt sich stattdessen am Kostenaufwand für das nun in Kronau begonnene Großvorhaben zur Ertüchtigung des Verbandsklärwerks, in dem künftig insgesamt rund 2,6 Millionen Kubikmeter Abwasser aus den Kommunen des Einzugsgebiets nach modernsten Gesichtspunkten gereinigt werden.

Im Rahmen des Bauprojekts des Abwasserzweckverbands, das bis zum Jahr 2028 abgeschlossen werden soll, wird auch eine Verbindungsleitung zwischen dem Rohrleitungsnetz des Verbands und der in Östringen vorhandenen Kläranlage hergestellt. Davon unabhängig betreibt Östringen auch in Zukunft die kommunale Kläranlage auf Gemarkung Odenheim, in der weiterhin die Abwässer aus den Stadtteilen Odenheim, Tiefenbach und Eichelberg gereinigt werden.

Auf Grundlage einer umfangreichen Untersuchung zur Verbesserung der Abwasserentsorgungsstruktur und der Optimierung der Reinigungsleistung in der Region wird das Bauvorhaben des Abwasserzweckverbands Kraichbachniederung inklusive des Anschlusses von Östringen an die Kläranlage in Kronau vom Land Baden-Württemberg mit einem Zuschuss in Höhe von 25 Prozent der förderfähigen Kosten unterstützt.

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