Rupp lobt gemeinsame Initiative verschiedener gesellschaftlicher Gruppen
(PM) Am Dienstag machte sich ein Bus auf an die polnisch-ukrainische Grenze, vollgepackt mit Lebensmitteln und anderen dringend benötigten Hilfsgütern des täglichen Bedarfs. Am frühen Donnerstagmorgen kehrte der Reisebus mit 35 ukrainischen Flüchtlingen – vorwiegend Frauen und Kinder – zurück nach Gondelsheim.
In der Zwischenzeit hatte das örtliche DRK und der Bauhof die Saalbachhalle in eine nächtliche Notunterkunft umfunktioniert, die katholischen Frauen bereiteten am Morgen ein Frühstück zu und die Gemeindeverwaltung hatte bereits im Vorfeld den reibungslosen Ablauf der notwendigen bürokratischen Formalitäten organisiert. Am Donnerstagvormittag holten fünf Gondelsheimer Familien insgesamt 17 Flüchtlinge zu sich nach Hause, wo sie eine Unterkunft finden. Der Rest der Businsassen verteilte sich auf andere Gemeinden.
„Ein großes Lob an alle Beteiligten für die schnelle und ganz konkrete Hilfe“, sagte Bürgermeister Markus Rupp und führte weiter aus: „Das funktionierende Miteinander von Bürgerinnen und Bürgern, Organisationen, Vereinen, Unternehmen und der Verwaltung verdient unser aller Respekt und vor allem können wir dadurch unverschuldet in Not geratenen Menschen wirklich helfen.“ Wer in den vergangenen Tagen in den Medien die Bilder aus Butscha gesehen habe, könne erahnen, was diese Menschen durchgemacht haben – kommen doch die meisten der neu angekommenen Ukrainerinnen und Ukrainer aus dieser in der Nähe von Kiew gelegenen Stadt.
Spenden von Privaten, von regionalen Unternehmen und des Rotary-Clubs Bruchsal-Bretten unter seinem Präsidenten Ralf Hannich ermöglichten diese konzertierte Hilfsaktion. Dazu kommt das immense ehrenamtliche Engagement privater Helferinnen wie Andrea Bachmann-Münsterer, Eva Klumpf und Caroline Durst, die bereits zuvor Initiativen in Richtung Ukraine gestartet hatten und auch bei diesem Projekt federführend waren.
Doch damit alleine ist es nicht getan: Im katholischen Gemeindezentrum treffen sich künftig drei Mal die Woche an den Vormittagen ukrainische Kinder. Eine entsprechende Spielgruppe mit pädagogischer Betreuung ist dort von der katholischen Kirche und der Gemeindeverwaltung organisiert.
Organisiert war auch das Erledigen der offiziellen Formalitäten wie Registrierung oder Gesundheitshinweise, beides noch am Tag des Eintreffens. „Auf unsere Bitte hin ist das Ausländeramt des Landkreises Karlsruhe vor Ort in den Bürgersaal gekommen und erledigte das“, berichtet Bürgermeister Rupp.
Zu einer schnellen und reibungslosen Integration gehört das Verstehen und Sprechen der deutschen Sprache. Auch da gibt es in Gondelsheim in der Alten Schule bereits konkrete Angebote dank Gemeinderätin Petra Schalm und weiteren Helferinnen und Helfern.
Die Kraichgau-Gemeinschaftsschule steht ebenfalls bereit, ukrainische Kinder zu unterrichten – so wie sie dies bisher auf Initiative von Schulleiterin Friederike Ridtahler schon getan hat. Inzwischen haben nun über 40 Ukrainerinnen und Ukrainer in Gondelsheim einen sicheren Zufluchtsort gefunden. „Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend“, lobt Rupp „Wir sind auf der Suche nach Wohnungen und Häuser, die wir als Gemeinde anmieten und sie dann den in Gondelsheim untergekommenen Flüchtlingen zur Verfügung stellen können.“
Grundsätzlich sei es aber wichtig, dass die Unterbringung koordiniert durch die Gemeinde erfolge, denn: „Unser aller Ziel ist es doch, den Menschen in ihrer Not bestmöglich zu helfen.“
Mitteilung der Gemeinde Gondelsheim