Östringer Jahresabschluss für 2021 fiel deutlich günstiger als erwartet aus
Einigermaßen leicht fiel jetzt den Mitgliedern des Östringer Gemeinderats die einmütige Entscheidung zur Feststellung des Jahresabschlusses der Kraichgaustadt für das Haushaltsjahr 2021. Nachdem für den ersten Kommunaletat, der vollständig unter den Vorzeichen der Pandemie umzusetzen war, ursprünglich noch ein Jahresverlust in Höhe von 3,86 Millionen Euro veranschlagt worden war, schloss die „Spitzabrechnung“ im Vergleich der ordentlichen Erträge von gut 33,998 Millionen Euro und der ordentlichen Aufwendungen von knapp 34,076 Millionen Euro nun am Ende lediglich mit einen vergleichsweise moderaten „Minus“ von 77.693 Euro.
Die deutliche Verbesserung des Ergebnisses, darüber informierte Stadtkämmerer Dominik Broll bei der Debatte des Stadtparlaments, resultierte im Wesentlichen daraus, dass die Erträge aus der Gewerbesteuer und auch aus etlichen Schlüsselzuweisungen erheblich über den vorab eingeplanten Ansätzen lagen.
Das größte „Plus“ konnte nach den Daten des Jahresabschlusses bei der Gewerbesteuer verbucht werden, wo die vorab kalkulierten Einnahmen von 3 Millionen Euro um mehr als 1,4 Millionen Euro übertroffen wurden.
Zudem verbesserten sich die Anteile der Stadt an der Einkommensteuer um 536.000 Euro, die Schlüsselzuweisungen aus dem Finanzausgleich um 957.000 Euro, die Landesmittel für den Betrieb der Kindergärten um 527.000 Euro und die kommunale Investitonspauschale um 108.000 Euro.
Auf der Ausgabenseite lagen die Personalaufwendungen mit 7.057.000 Euro knapp 300.000 Euro niedriger als zunächst angenommen. Mehrausgaben von rund 600.000 Euro fielen hingegen für Sach- und Dienstleistungen an, hauptsächlich zusammenhängend mit den Sondermaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, die mit etwa 587.000 Euro zu Buche schlugen.
Für investive Maßnahmen setzte Östringen im vorvergangenen Jahr 6,82 Millionen Euro ein, unter anderem für den Anbau am Gebäude der Thomas-Morus-Realschule, für die Sanierung der Alten Schule in Eichelberg, die Verbesserung des Hochwasserschutzes im Gewerbegebiet Schenkloch, die Digitalausstattung der Schulen sowie den Kauf eines Rüstwagens für die Feuerwehr. Größere „Brocken“ waren außerdem der Neubau des Kindergartens Maria Stern in Odenheim, vorbereitende Maßnahmen für das Neubaugebiet Dinkelberg IV in der Kernstadt, der Tief- und Straßenbau im Bereich des Industriegebiets sowie die Realisierung des Mehrgenerationenplatzes an der Leo-Fall-Straße.
Insgesamt wurden in der Rechnungsperiode 2021 im Kämmereihaushalt der Stadt neue Kredite im Umfang von 5,665 Millionen Euro aufgenommen. Die Verbindlichkeiten standen dann zum Jahresende mit einem Gesamtwert von knapp 14,1 Millionen Euro zu Buche – ein Anteil von 4,3 Millionen Euro entfällt dabei allerdings auf ein tilgungsfreies Darlehen von 4,3 Millionen Euro für die Gesellschafteranteile am Unternehmen Netze BW, aus denen der Stadt im Saldo jährliche Zinseinnahmen in sechsstelliger Höhe zufließen.
Von Wolfgang Braunecker / Stadt Östringen