Fortschrittsbericht Integration im Östringer Gemeinderat vorgestellt

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In der Östringer Bevölkerung sind 73 Staatsangehörigkeiten vertreten

Fortschrittsbericht zum kommunalen Integrationskonzept vorgestellt

In Östringen ließ sich der Gemeinderat bei seiner zurückliegenden Sitzung über den aktuellen Stand der Dinge bei der Umsetzung und Weiterentwicklung des kommunalen Integrationskonzepts informieren.

Wie Daniela Blech-Straub, die städtische Beauftragte für dieses Aufgabenfeld, nun bei der Zusammenkunft der Bürgervertreter berichtete, hat innerhalb einer zuletzt insgesamt wieder deutlich gewachsenen Wohnbevölkerung auch die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner mit einem nichtdeutschen Pass weiter zugenommen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung erhöhte sich von 14 Prozent im Jahre 2016 zwischenzeitlich auf nunmehr 15,5 Prozent. Mit dieser Quote liege Östringen über dem Bundesdurchschnitt, zugleich allerdings auch um gut zwei Prozent unter dem Mittelwert für die baden-württembergischen Städte und Gemeinden.

Der Anteil von Einwohnerinnen und Einwohnern mit einem Migrationshintergrund an der Gesamtbevölkerung wird im neuesten Fortschrittsbericht zum Östringer Integrationskonzept mit aktuell 27,7 Prozent beziffert. Wie die Datenanalyse nach Altersgruppen zeigt, haben in der Kraichgaustadt wesentlich mehr Kinder und Jugendliche einen Migrationshintergrund als dies bei den Älteren der Fall ist. So liegt die Quote von Menschen mit ausländischen Wurzeln bei den 0- bis 16-Jährigen bei annähernd 40 Prozent, während bei den Altersgruppen ab 56 Jahren nicht einmal 20 Prozent der Menschen einen Migrationshintergrund haben.

Die größte Zuwanderergruppe bilden inzwischen die 259 Östringerinnen und Östringer mit einem rumänischen Pass, die – gemessen an der Gesamtzahl der in der Kraichgaustadt lebenden Ausländerinnen und Ausländer – jetzt eine Quote von 12 Prozent erreichen. Über viele Jahrzehnte an der Spitzenposition, sind italienische Staatsangehörige mit 237 Personen oder umgerechnet gut 11 Prozent aller nicht-deutschen Mitbürger jetzt lediglich noch die zweitgrößte ausländische Bevölkerungsgruppe, annähernd dieselbe Quote erreichen die 228 Einwohnerinnen und Einwohner mit türkischem Pass.

In der Nationalitätenstatistik folgt inzwischen nach Kroatien und Portugal auf Rang 6 mit 161 Menschen beziehungsweise 8 Prozent bereits die Ukraine. Vor Beginn der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 hatten lediglich 10 Personen aus dem südosteuropäischen Staat ihr Domizil in Östringen.

Insgesamt sind in der Östringer Bevölkerung derzeit 63 Nationalitäten von allen Kontinenten vertreten, die bei Weitem größte Gruppe von „Zuzüglern“ bilden die Staatsangehörigen von Mitgliedsländern der Europäischen Union. Darüber hinaus sind in der Einwohnerstatistik unter anderem auch 32 Bürger der Russischen Föderation und 13 US-Amerikaner vertreten, darüber hinaus aber beispielsweise auch Menschen
aus Kenia, Australien, Brasilien, dem Libanon, Tadschikistan oder Singapur.
Die Zahl der in Östringen Gemeldeten aus Flüchtlingsländern wie Afghanistan und Syrien ist mittlerweile wieder stark zurückgegangen, auch das ergibt sich aus den aktuellen Bevölkerungsdaten.

In der Kernstadt Östringen leben wie bisher die meisten Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft, ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt dort rund 7 Prozent höher als beispielsweise in Odenheim oder in Eichelberg.

Wie die städtische Integrationsbeauftragte Blech-Straub jetzt im Rahmen ihrer Berichterstattung vor dem Gemeinderat verdeutlichte, müsse eine gelingende Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in der Kommune bei verschiedenen Handlungsfeldern ansetzen. Seit Langem schon vermittelt die Stadtverwaltung Migranten praktische Hilfestellungen bei Fragen zum Spracherwerb, zum Einstieg ins Berufsleben oder zu den in Betracht kommenden Bildungs- und Weiterbildungsoptionen, so beispielsweise im vorigen Jahr mit einem 300 Stunden umfassenden Erstorientierungskurs.

Die gesellschaftliche Integration und Partizipation am Gemeindeleben wird in Östringen nicht zuletzt auch durch einen Kreis ehrenamtlich tätiger Sprachmittlerinnen unterstützt. Außerdem gibt es ein kommunales Netzwerk zu Fragen der Integration, in das unter anderem die Kindergärten und Schulen sowie die weiteren im städtischen Sozialraumteam vertretenen Institutionen eingebunden sind.

Wie Bürgermeister Felix Geider und die Integrationsbeauftragte Blech-Straub jetzt bei der Berichterstattung im Gemeinderat darlegten, wird die adäquate Unterbringung von Kriegsflüchtenden vor dem Hintergrund der krisenhaften Entwicklungen in vielen Weltregionen zumindest kurz- und mittelfristig weiterhin eine zentrale
Herausforderung für die Stadt bleiben.

Von Wolfgang Braunecker / Stadt Östringen

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