Pressemitteilung der Gemeinde Gondelsheim (Bild: Landrat Dr Christoph Schnaudigel und Bürgermeister Markus Rupp bei einem vor Ort Termin zum Thema vor einigen Monaten / Archiv)
Bürgermeister Rupp richtet konkrete Forderungen an die Deutsche Bahn
Die Folgen für die Betroffenen so gering wie möglich zu halten, das hat für Bürgermeister Markus Rupp oberste Priorität. „Die Sperrung des Bahnübergangs im kommenden Frühjahr bedeutet für viele Bürgerinnen und Bürger erhebliche Einschränkungen ihrer Mobilität. Da ist die Bahn gefordert, Abhilfe zu schaffen“, macht er deutlich.
Wie diese Abhilfe konkret aussehen könnte und sollte, hat die Gemeinde bereits der Bahn mitgeteilt. Denn ab dem 10. April kommenden Jahres bleibt der Gondelsheimer Bahnübergang für sechseinhalb Monate geschlossen. Grund ist die Sanierung der Bahnstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart und die Verlagerung des Zugverkehrs auf die über Gondelsheim führende Route.
Das erste mit der Schließung des Bahnübergangs einhergehende Problem ist das der Sicherheit. „Es muss sichergestellt sein, dass insbesondere die täglich nach Gondelsheim ein- und auspendelnden rund 200 Schüler gefahrlos die Gleise überqueren können“, so Rupp. In diesem Punkt ist die Bahn dem Ansinnen der Gemeinde bereits gefolgt. „Es gibt die Zusage, dass am Bahnhof eine provisorische, über die Gleise führende Fußgängerbrücke entsteht“, freut sich Rupp über den ersten Erfolg. In der vergangenen Woche hat hierzu mit der DB AG ein Vor-Ort-Termin stattgefunden.
Allerdings betont Rupp: „Das ist nur der Anfang, die Bahn muss für weitere Entlastung sorgen, denn sie hat uns dieses Riesenproblem eingebrockt.“
Was ihn beispielsweise mit großer Sorge erfüllt, ist der Schienennahverkehr: „Bereits heute bereitet der ÖPNV auf der Schiene große Probleme. Zugausfälle und Verspätungen sind weiterhin an der Tagesordnung.“ Durch die Verlagerung weiterer Personen- und Güterzüge ab April 2020 auf diese Strecke befürchtet er zusätzliche Ausfälle und Verspätungen: „Eines ist doch klar, die Schnell- und Fernzüge werden sicherlich Vorrang vor den Nahverkehrszügen haben.“ Deshalb fordert er einen von der Bahn organisierten zuverlässigen Schienenersatzverkehr: „Berufstätige, Schüler oder ältere Menschen, alle sind auf einen zuverlässigen ÖPNV angewiesen. Und in dieser Zeit kann das meines Erachtens nur ein Schienenersatzverkehr gewährleisten.“
Zwar scheint der ganz große Verkehrs-Super-GAU gebannt, nachdem Bürgermeister Rupp die frühere Fertigstellung der B35 erreicht hat: „Es wurde zugesichert, dass seitens der Behörden alles Erdenkliche getan wird, dass bis zur Schließung des Bahnübergangs der Verkehr auf der Bundesstraße wieder ungehindert rollen kann.“
Dennoch bleiben die Folgen für die Gemeinde beträchtlich. Entsprechend erarbeitet Gondelsheim ein umfangreiches Maßnahmenpaket. „Das Problem lösen können wir nicht, nur die Folgen ein wenig lindern.“
Zur Linderung sollen unter anderem zusätzliche provisorische Parkmöglichkeiten für Bewohner des Ostteils von Gondelsheim auf der westlichen Gemarkung und Fahrradplätze beitragen, die Bereitstellung von Fahrrädern und Lastenfahrrädern oder ein kostenloser Shuttle-Service – um nur einige Punkte zu nennen. Für all dies sieht Rupp eine klare Verantwortlichkeit bei der Bahn als Auslöser dieser schwierigen Situation.
Und von der Bahn erwartet er in einem weiteren Punkt ein klares Bekenntnis und entsprechende Unterstützung: „Solch eine Situation wie sie die Gemeinde Gondelsheim und ihre 4.000 Einwohner in 2020 erleben müssen, darf nie mehr eintreten. Es zeigt, wie dringlich die Beseitigung des Bahnübergangs Gondelsheim ist. Die Bahn steht nun mit allen Beteiligten in der Pflicht, so schnell wie möglich den Bahnübergang mittels einer innerörtlichen Unterführung zu beseitigen. Gondelsheim trägt nämlich unzweifelhaft eine Hauptlast der kommenden Streckensperrung.“