Eppingen macht wieder Spaß

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Die Innenstadt ist zurück im Spiel

Es ist noch gar nicht allzu lange her, als Nachrufe und Abgesänge durch die Eppinger Innenstadt hallten.Die Brettener Straße und die Bahnhofstraße verkamen immer mehr zur reinen Durchfahrtsstraßen und ein Geschäft nach dem anderen kalkte seine Schaufenster und zog von dannen. Doch die Talsohle für den Eppinger Stadtkern scheint augenfällig überwunden, mittlerweile macht einen Bummel durch die Fachwerkstatt wieder richtig Spaß. Es gibt süße kleine Cafes mit handgebrühtem Kaffee, tolle Cocktailbars und Restaurants aller Ausrichtungen, sogar bis hin zur afrikanischen Küche. Für eine 20.000 Einwohner Stadt kann sich das wirklich sehen lassen.

Während in anderen Städten dieser Größenordnung nur Wettbüros und Nagelstudios gedeihen wollen, gibt es in Eppingen zwischenzeitlich einen recht angenehmen und homogenen Mix. So finden sich hier ein großer Bio-Supermarkt, Fachhändler für Elektroartikel, mehrere Modehäuser, Deko-Geschäfte, Barbiere und mehrere Buchhandlungen – alles direkt im Zentrum und problemlos fußläufig zu erreichen.

Auch die beiden großen Verkehrsthemen in Eppingen kommen voran. Das Parken wurde durch die Fertigstellung des großen Parkhauses in der Wilhelmstraße deutlich entspannter und sogar beim uralten Streitthema des Autoverkehrs in der Brettener Straße, gibt es vorsichtige Fortschritte und erste Schließungen für den Durchgangsverkehr am Wochenende.

Den Weg zur Einkaufsstadt geht Eppingen auch an der Mühlbacher Straße konsequent weiter. Nachdem im großen Supermarkt-Viertel Vertreter aller Branche und Preisklassen vertreten sind, gibt es Mit dem Fachmarktzentrum nun bald auch jene Märkte die vielen Kunden in Eppingen bislang noch gefehlt haben. Das wäre z.b. eine Filiale des badischen Drogisten dm und Niederlassungen der Billigheimer Kik und Tedi.

Gebruddelt wird immer

In den sozialen Netzwerken, wie das eben dort nun einmal so ist, wird immer noch viel gemault und gemeckert. Es fehlten große Bekleidungshäuser wie C&A oder H&M in der Stadt und auch ein Media Markt oder eine Fast-Food-Kette bräuchte es ganz dringend, ist dort immer wieder zu lesen. Doch hier gilt es realistisch zu bleiben, solche Ketten siedeln sich nur an, wenn eine entsprechende Menge an potenziellen Kunden vorhanden ist. Der Vergleich mit Bruchsal hinkt an dieser Stelle übrigens gewaltig, da die Stadt etwas doppelt so viele Einwohner hat wie Eppingen.

Auch wenn noch viele Geschäfte in Eppingen leer stehen und auf neue Besitzer warten, ist die Trendwende aber zwischenzeitlich erkennbar. Alteingesessene Eppinger erinnern sich noch an die Dichte der Ladengeschäfte in den 70er und 80er Jahren zurück. Damals gab es das Kaufhaus Gelbarth, mehrere Elektrogeschäfte, Drogeriemärkte, Bekleidungshäuser und mehr in den Hauptachsen Brettener Straße und Bahnhofstraße. Um die Jahrtausendwende schlossen viele dieser Traditionsgeschäfte und lange Zeit fand sich kein adäquater Nachfolger. Wer heute durch Eppingen geht, kommt aber nicht umhin die Wiederbelebung der Innenstadt an vielen Ecken und Enden zu bemerken. Bummeln Sie doch einfach einmal an einem goldenen Herbsttag durch die Stadt und führen sich die neue Vielfalt vor Augen. Frühstücken Sie im alten Kaufhaus, stöbern Sie im Dynamis, im Holl und Knoll oder demnächst im Osiander, trinken Sie einen Latte in der Kaffefaktur, Le Chocolat oder in den Cafés Müller, Europa oder Geier…. stöbern Sie im Des uns Sell, bei Dunz, im Einfach Nordisch…. stylen Sie sich im Barber Shop, bei Bazooka Tattoo oder bei Aras…. lassen Sie sich beraten bei Tüx, bei Elektro Müller oder beim Kammerlander….. und und und

Diese Liste könnte man noch eine ganze Weile so fortführen. Sie sehen, in Eppingen geht wieder was und das ist auch gut so. Spätestens wenn die Baustellenphase der Gartenschau abgeschlossen ist und Plätze, Gassen und Gärten herausgeputzt werden, wird das nicht mehr zu übersehen sein.

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