Ensteht bald ein großer Windpark im Kronauer Wald?

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Windräder entlang der Autobahn / Symbolbild der Redaktion

Waghäuseler Unternehmen plant Windkraftanlagen in Kronau, Bad Schönborn und Waghäusel

Das Waldstück zwischen Hambrücken, Waghäusel, Kronau und Bad Schönborn zählt – zumindest wenn man von der mittig hindurch laufenden Autobahn A5 absieht – zu den letzten zusammenhängenden Waldgebieten in unserer Region. Genau dort soll nach Plänen des Waghäuseler Unternehmens Wirsol möglicherweise ein Windpark mit mehreren Windrädern entstehen, so berichtete es zuerst der SWR.

An welchen Standorten genau und welche Anzahl an Windrädern angedacht ist, darüber möchte das Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch keine Auskunft geben, da nach wie vor viele planungsrechtliche Fragen offen sind, so der Pressesprecher von Wirsol Jürgen Scheurer gegenüber hügelhelden.de. Anderswo lassen sich zumindest einige Hinweise auf die Anzahl der geplanten Anlagen finden. So sollen nach Aussagen des Regionalverbandes gegenüber dem SWR zehn Windkraftanlagen errichtet werden, nach Informationen – entnommen einer kleinen Anfrage der Grünen im Landtag von Baden-Württemberg – sind es hingegen nur sieben Räder.

Sieht man sich das betreffende Gebiet aus der Vogelperspektive an, sind Rodungen im Waldgebiet für die Errichtung der Anlagen wahrscheinlich alternativlos. In welchem Ausmaß diese Einschnitte in die Natur erfolgen werden, lässt sich jedoch derzeit noch nicht sagen. Dafür müssen erst die Ergebnisse der Voruntersuchungen und des Genehmigungsverfahrens abgewartet werden.

Ausgewiesen wurden die entsprechenden Flächen im Waldgebiet für die Errichtung von Windkraftanlagen durch die landeseigene Gesellschaft ForstBW. Wirsol aus Waghäusel hatte vor einigen Jahren eine entsprechende Ausschreibungen gewonnen. Seither laufen die notwendigen Verfahren und Untersuchungen, über deren Ergebnisse des Unternehmen voraussichtlich am 25. Juni bei einer öffentlichen Veranstaltungen in der Wagbachhalle Waghäusel informieren wird.

Große Bedenken der Umweltschützer

Umweltschützer haben bereits in der Vergangenheit bei ähnlichen Projekten in Waldgebieten die negativen Auswirkungen auf die Natur angemahnt. Schätzungen gehen davon aus dass pro Anlage ein Flächenverbrauch von bis zu einem Hektar notwendig wird, da auch entsprechende Wirtschafts- und Versorgungswege angelegt werden müssten. Auch der NABU lehnt solche Anlagen in Forstgebieten ab und befürchtet Schäden für das Waldökosystem. Mit entsprechendem Widerstand aus der Bevölkerung ist in diesem Fall zu rechnen, dass lässt auch eine entsprechende Studie der deutschen Wildtier Stiftung von 2015 erwarten. Demnach lehnten rund 80% der Befragten die Errichtung von Windkraftanlagen im Wald ab.

Der Trend geht scheinbar dennoch zur Ausweisung entsprechender Flächen in Waldgebieten, da durch den Mindestabstand von 1000 Metern zur nächsten Wohnbebauung alternative Flächen im Lande allmählich knapp werden.

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