Ein Name, den man sich merken muss

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Samantha Wright begeisterte mit ihrer Klarinette und ihrer Band

„Ihren Namen muss man sich merken“, schreibt die Fachpresse. Als „Name to watch“ wird die Klarinettistin Samantha Wright bezeichnet. Jüngst hat sie die Fortsetzung des Internationalen Kraichgau Jazzfestivals eröffnet zusammen mit Sophia Oster am Flügel, Tilman Oberbeck am Kontrabass und Jan Philipp Meyer am Schlagzeug. Die vier bewiesen ihr Können am vergangenen Sonntag bei einer Matinee im Kelterhaus in Ubstadt vor einem sehr interessierten und fachkundigen Publikum.

Das Konzert war bestens vorbereitet und durchgeführt vom Kulturkreis Ubstadt-Weiher. Da wippten die Füße, zuckten die Hände, bewegten sich die Oberkörper im Rhythmus und nickten die Köpfe. Den Gästen war es anzumerken, es war eine große Lust und Freude den Vier auf der Bühne zuzuhören und zuzuschauen. Diese Freude entlud sich regelmäßig in kräftigem und zum Teil langanhaltendem Applaus, auch und gerade bei den Solos, und natürlich ganz besonders am Schluss des Konzertes, als das Publikum noch zwei Zugaben „herausklatschte“. Samantha Wright spielte zwar die „Hauptrolle“ in diesem „Vier-Personen-Stück“, trat aber auch immer wieder einen Schritt zurück, wenn die anderen mit ihren Solo-Impros glänzten. Sophia Oster wirbelte mit ihren Fingern über die Tasten und bildete einen hellen und ergänzenden Kontrast zu den warmen Tönen der Klarinette. Tilman Oberbeck am Kontrabass hatte ein Heimspiel, stammt doch der heute in Hamburg lebende Musiker aus Unteröwisheim und der Vater Reiner Oberbeck kümmerte sich um die perfekte Technik, Sound ‚n‘ Light, des Konzertes. Der Bassist sorgte zusammen mit dem Schlagzeuger Jan Philipp Meyer für den Rhythmus und den treibenden Groove.

Konzentriert in jedem Augenblick war Oberbeck stets im Kontakt mit den anderen Musikern und konnte sie auf seinen Saiten mit souveräner Spieltechnik in zum Teil rasantem Tempo wirkungsvoll unterstützen. Er ist ein anerkannter Bassist in der Jazzszene und hat eine bemerkenswerte musikalische Entwicklung gemacht, die noch lange nicht zu Ende ist. Jan Philipp Meyer schuf mit Klangvielfalt und seinem prägenden Rhythmus am Schlagzeug eine hervorragende Basis, der sich auch das Publikum nicht entziehen konnte. Samantha Wright entlockte ihrer Klarinette alle nur denkbaren Töne und Stimmungen: schrill und sanft, schreiend und schmachtend, schmeichelnd und träumend, jauchzend und jubelnd. Man konnte mit Freude feststellen, die Klarinette lebt und hat mit Wright eine neue äußerst engagierte und kreative Interpretin gefunden auf den Spuren der großen Meister. Man spürt, wie sie selbst begeistert ist von ihrem Instrument und der Musik, die sie damit möglich machen kann und dadurch wieder andere begeisternd mitreißt.

„Dies ist einer der Grundsteine des Internationalen Jazzfestivals im Kraichgau, Begeisterung an andere weiterzugeben und Freude zu haben an ‚Handgemachter‘ Musik von höchster Qualität mit internationalen Künstlern“, sagt Thomas Biel, der zusammen mit seiner Frau Beate das Kraichgau-Jazzfestival ins Leben gerufen hat und organisiert. Diesem Anspruch wurde das Festival bei der Matinee im Ubstädter Kelterhaus in vollem Umfang gerecht. Die Musikfreunde dürfen sich auf die nächsten drei Konzerte freuen im Laufe dieser Woche am Donnerstag, 18. November im Kulturtreff Unteröwisheim mit dem Antoine Spranger Trio, am Freitag, 19. November in der Kelter in Bahnbrücken mit Brownies Hip Pop Lounge und am Samstag, 20. November im Alten Rathaus Bretten mit der Jazzpianistin, Sängerin und Komponistin Olivia Trummer. Das Festival geschieht in Kooperation mit der Stadt Kraichtal, mit der Gemeinde und dem Kulturkreis Ubstadt-Weiher sowie mit der Stadt Bretten und dem Jazzclub Bretten. Hauptsponsor des Festivals und exklusiver Förderer des Konzerts von Olivia Trummer ist die Sparkasse Kraichgau. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg unterstützt das Kraichgau-Jazzfestival seit mehreren Jahren und so auch diesmal als besonders förderungswürdige Kulturveranstaltung.

Weitere Infos bietet die Website www.kraichgaujazz.de

Text und Bild: Martin Stock

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