Ein Holzhaus für die Feuerwehr

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Spatenstich in Karlsdorf-Neuthard für das wohl spektakulärste Feuerwehrhaus der Region

In den letzten Jahren wurden in der Region viele, mitunter sehr eindrucksvolle Feuerwehrhäuser ihrer Bestimmung übergeben. Da wäre zum Beispiel die XXL Feuerwache der Bruchsaler Wehr, die in der Bahnstadt derart üppig geplant und umgesetzt wurde, dass sie sich auch in einer Großstadt nicht verstecken müsste. Neue Stützpunkte für die Floriansjünger kann man überdies auch in Zeutern, in Oberderdingen oder in Gondelsheim bestaunen. Allesamt modern, funktional und auf höchstem Ausstattungsniveau.

Das neue Feuerwehrhaus der Feuerwehr in Karlsdorf-Neuthard wird vermutlich aber allen ein Stück weit die Schau stehlen, denn das Gebäude – dort wo sich Karlsdorf und Neuthard die Hand reichen – wird fast ausschließlich aus Holz konstruiert. Zwar sehen die Baupläne auch ein paar stützende Betonelemente für die Statik vor, im Wesentlichen wird die neue Einsatzzentrale der Karlsdorf-Neutharder Wehr aber tatsächlich aus Holz gebaut.

Am Mittwochabend fand nun der Spatenstich für dieses ambitionierte und einzigartige Bauprojekt statt, nach Informationen der Gemeinde ist es vermutlich das einzige Feuerwehrhaus in ganz Baden-Württemberg, das auf diese Art und Weise errichtet wird. In jedem Fall wird es ein Vorzeigeprojekt in Sachen Nachhaltigkeit werden. Die Energieerzeugung und die Beheizung soll mittels Photovoltaik-Anlage und Wärmepumpen so CO2-Neutral wie möglich erfolgen, auch das Anfahren der schweren Einsatzfahrzeuge wird durch eine Rampenkonstruktion energetisch optimiert.

Knackpunkt sind die Kosten. Da die Rohstoffpreise in den letzten Monaten geradezu explodiert sind, insbesondere was das für die Konstruktion notwendige Holz anbelangt, dürften die Baukosten aller Wahrscheinlichkeit nach weiter steigen. Die ursprünglich angesetzten 7,4 Millionen Euro wurden bereits 2021, also noch vor der Ukraine-Krise, auf 9,2 Millionen Euro geschätzt… wie sich die stark gestiegenen Materialkosten auf die endgültige Zahl auswirken werden, ist noch nicht vollständig absehbar. “„Der Gemeinderat steht nachhaltig hinter diesem Projekt, weshalb es trotz aller Schwierigkeiten, Verzögerungen und mittlerweile erheblichen Kostensteigerungen nie in Frage stand“, stellt Sven Weigt, Bürgermeister von Karlsdorf-Neuthard, in diesem Zusammenhang aber klar.

Wenn alles glatt läuft, können die 2008 zu einer gemeinsamen Wehr verschmolzenen Floriansjünger aus Karlsdorf und Neuthard ihr neues Domizil in zwei Jahren beziehen und fortan den Brandschutz der Doppel-Gemeinde von zentraler Stelle aus gewährleisten.

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