Schulversuch für Erzieherinnenausbildung in Teilzeitform
Fachraumsanierung beim Gewerblichen Bildungszentrum Bruchsal
Kreis Karlsruhe. Ein Schwerpunktthema des Kreistags, der am 14. Mai coronabedingt in der Karlsruher Gartenhalle tagte, war der Bildungsbereich. Nachdem neuere Forschungen ergeben haben, dass Eduard Spranger im Hinblick auf seinen nationalsozialistischen Hintergrund kein Vorbild mehr sein kann und damit die Namensgebung nicht im Einklang mit dem Leitbild der Schule steht, will das in Oberderdingen beheimatete Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung seinen Namen ändern. Aus 40 Namensvorschlägen, die von engagierten Eltern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie von dem Lehrerkollegium eingereicht wurden hat die Schulkonferenz zwei Namensvorschläge erarbeitet: Janusz Korczak und Paula Fürst. Im Hinblick darauf, dass bereits viele anderen Schulen nach dem Pädagogen, Arzt und Schriftsteller Janusz Korczak benannt sind, wohingegen die bedeutende Pädagogin und Humanistin Paula Fürst weniger präsent ist, beschloss das Gremium einstimmig, die Eduard-Spranger-Schule mit Wirkung zum Schuljahr 2020/21 in Paula-Fürst-Schule umzubenennen.
Um die praxisintegrierte Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern zu fördern, begrüßte der Kreistag, dass ab dem Schuljahr 2020/21 in der Bertha-von-Suttner-Schule Ettlingen und der Käthe-Kollwitz-Schule Bruchsal ein Schulversuch „Fachschule für Sozialpädagogik“ in Teilzeit in Form eines Berufskollegs erfolgen soll. Damit wird eine neue Möglichkeit genutzt, die das Kultusministerium ermöglicht. Die Ausbildung dauert vier Jahre und gliedert sich in theoretische und praktische Ausbildungshinhalte. Den Schülerinnen und Schülern kann gleichzeitig auch die Zusatzqualifikation „Erwerb der Fachhochschulreife“ angeboten werden.
Informiert wurde das Gremium über die aktuellen Entwicklungen zur generalistischen Pflegeausbildung. Mit dem Pflegeberufereformgesetz hat sich die Ausbildung für die Pflegeberufe seit Beginn des Jahres geändert. Aus den bisher drei unterschiedlichen Berufen „Gesundheits- und Krankenpflege“, „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ sowie „Altenpflege“ wird ein gemeinsamer generalistischer Berufsabschluss als Pflegefachfrau/-mann. Durch eine Vertiefung können die Auszubildenden einen Schwerpunkt festlegen und den Abschluss als „Altenpfleger/-in“ oder als „Gesundheits- und Krankenpfleger/-in“ erlangen. Der Landkreis Karlsruhe übernimmt im Wege der Aufgabenübertragung als Schulträger der Pflegeschulen an der Käthe-Kollwitz-Schule Bruchsal und der Bertha-von-Suttner-Schule Ettlingen die Planung und Organisation der Praxsiseinsätze. Ziel der Pflegeberufereform ist es, die Pflegeausbildung insgesamt attraktiver zu gestalten und dadurch die Ausbildungszahlen um mindestens 10% zu erhöhen.
Daneben genehmigte der Kreistag die Entwurfsplanung und fasste den Baubeschluss für die Sanierung der Chemie-Fachräume im Gewerblichen Bildungszentrum Bruchsal. Zum einen geht es dabei um die Brandschutzsanierung, in dem alle Brandschutzklappen ausgetauscht werden. Zum anderen um den Austausch der Inneneinrichtung bzw. –ausstattung, die noch weitgehend aus dem Erbauungsjahr 1981 stammt und sanierungsbedürftig ist. Eine komplette Umgestaltung der Fachräume und Ausstattung mit digitaler Medienausstattung sichert einen modernen und zukunftsgerichteten Unterricht. Rund 2,85 Mio EUR müssen hierfür aufgewandt werden. Geplant ist, die Ausschreibung bis zum September 2020 fertig zu stellen und die Gewerke im Dezember im Ausschuss für Umwelt und Technik zu vergeben.
Mitteilung des Landkreises Karlsruhe