Die QR-Kirche

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Was hat es mit dem gigantischen QR-Code am Oberöwisheimer Kirchturm auf sich?

Wenn Sie ein klein wenig technikaffin sind, können Sie sich die Lektüre dieses Artikels im Grunde sparen, ihr Smartphone zücken und das Artikelbild mit ihrer Kamera-App scannen. Für alle anderen, die möglicherweise nichts mit dem seltsamen Bild aus schwarzen Schnörkeln auf weißem Grund, angebracht am Turm der katholischen Kirche in Oberöwisheim anfangen können, hier ein kurzer Reinholer. Ein QR-Code – das steht im Englischen für Quick Response, also schnelle Antwort, ist eine Grafik die moderne Computersysteme lesen und entschlüsseln können. Dahinter verbirgt sich irgendeine Art von Information, in den meisten Anwendungsfällen einfach eine Adresse im Internet. Vergleichbar ist das ganze mit einem Barcode, den dicken und dünnen Strichen, die sie auf jeder Produkt Packung finden.

Mit einem QR-Code können lange und komplizierte Informationen ganz schnell und unkompliziert abgerufen werden. Anstatt sich eine elendig lange Internetadresse merken zu müssen, zücken sie einfach Ihr Smartphone, öffnen die Kamera-App und richten Sie auf den QR-Code. Ihr Smartphone wird ihn für sie entschlüsseln und Ihnen anbieten, sie direkt auf die besagte Internetadresse weiterzuleiten. Bei den meisten Telefonen geht das mittlerweile werkseitig, ältere Modelle brauchen vielleicht noch eine spezielle App, die QR Codes auslesen kann.

Doch zurück nach Oberöwisheim. Würden Sie Ihr Smartphone nun auf den QR-Code richten, das funktioniert übrigens auch mit der Abbildung hier auf unserer Seite, gelangen Sie direkt auf die Internetpräsenz der Kirchengemeinde “Heilig Geist” Kraichtal-Elsenz. Dort erfahren Sie, dass der QR-Code in Oberöwisheim nur ein Puzzlestein der “Aktion Kirchentreppe” ist. Der Name ist in diesem Fall Programm, in Oberöwisheim soll nicht nur die historische Sandsteinmauer um die Kirche saniert, sondern auch eine neue Kirchentreppe errichtet werden. Geplant ist dieser neue Aufgang zur St. Mauritius Kirche in Oberöwisheim schon längere Zeit, nun soll das Projekt in die Tat umgesetzt werden.

Dieses Unterfangen, das können sie sich problemlos vorstellen, ist äußerst kostspielig und eine große Investition für die Kirchengemeinde. Um das Bauvorhaben zu unterstützen, werden daher Spenden benötigt. Diese Spenden können über die Internetseite, erreichbar über besagten QR-Code erbracht werden. Mit diesem QR-Code endet die technische Raffinesse, die für eine Kirchengemeinde nicht selbstverständlich ist, allerdings nicht. Vor wenigen Tagen erschienen in den Glocken Fenstern der Kirche gelbe Balken, diesig hoffentlich weiter vermehren werden. Diese Balken sind nicht weniger als ein Spendenbarometer, das desto höher klettert, je näher man dem Spendenziel von 40.000 € kommt. Auch dies ist eine optische Anleihe aus der Welt der Computer und der technischen Darstellung. So innovativ und kreativ erlebt man die Kirche selten, schnappen sie sich daher Ihr Smartphone und gehen sie der Sache einmal selbst auf den Grund. Wie es geht, das wissen Sie ja jetzt.

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