Die Männerfresserin zieht in den Kraichgau

|

Die Männerfresserin zieht in den Kraichgau
Fotos: Rainer Kemmet

Immer mehr Gottesanbeterinnen werden in der Region gesichtet

Als Rainer Kemmet Anfang der Woche seine Küche betrat, staunte er nicht schlecht über den Gast auf seinem Küchentisch. Mitten auf der Tischplatte saß eine grasgrüne Gottesanbeterin und starrte den Gochsheimer mit ihren mit ihren großen Augen an. Als Rainer das exotische Insekt in die Hand nahm um es in den Garten zu bringen, biss die kleine Kriegerin sofort zu. Bedingt durch die Größe ihres Beißwerkzeuges entstand dabei zwar keine Wunde, doch zeigte das wenige Zentimeter lange Geschöpf unmissverständlich aus welchem Holz es gemacht ist.

Die Gottesanbeterin aus der Familie der Fangschrecken wird in der europäischen Variante auch Mantis religiosa genannt und wurde dieses Jahr sogar zum Insekt des Jahres gekürt. Sie steht unter strengem Naturschutz und darf weder eingefangen noch gehalten werden. Ursprünglich stammen die bis zu 7,5 Zentimeter langen Tiere aus Afrika, machen sich aber durch die günstigen Klimabedingungen mittlerweile auch in unseren heimischen Gefilden breit.

Berühmt berüchtigt ist die Gottesanbeterin durch ihr grausames Paarungsritual. So kann es nämlich vorkommen, dass das Weibchen nach dem Fortpflanzungsakt das Männchen kurzerhand auffrisst. Rainer Kemmet hat das imposante Insekt schlussendlich zurück in die freie Natur gebracht. Eine Gochsheimer Küche ist jedenfalls nicht der ideale Lebensraum für die giftgrüne Hardcore-Emanze.

Vorheriger Beitrag

Wurde Prinzessin Diana in Bretten beerdigt?

Verloren im Maisfeld

Nächster Beitrag