Deutlich steigende Energiepreise belasten den Östringer Stadtetat

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Gemeinderat schnürte Energiesparpaket

Bei der Stadt Östringen gibt es seit mehr als zwanzig Jahren ein von externen Fachleuten unterstütztes und überwachtes kontinuierliches Energiemanagement. Die wesentlichen Potentiale zur Einsparung von Strom, Heizenergie und Wasser, angefangen von der Schulung der Mitarbeiter bis hin zur Feinjustierung der vorhandenen technischen Anlagen, wurden in dieser Zeit nach und nach identifiziert und auch erschlossen.

Für die Verwaltung und den Gemeinderat ist es vor diesem Hintergrund kein leichtes Unterfangen, in Anbetracht der auf ein sehr hohes Niveau gestiegenen Preise für Strom, Erdgas und andere Energieträger, die den Kommunaletat an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit führen, neue Perspektiven für eine Begrenzung oder wenigstens eine Verlangsamung des Anstiegs der diesbezüglichen Kosten zu gewinnen. Im Rathaus geht man derzeit davon aus, dass sich die Energierechnung der Stadt unter den gegenwärtig sich abzeichnenden neuen Rahmenbedingungen um 1,5 Millionen Euro pro Jahr verteuern könnte.

Nachdem seit September schon eine Reihe von Einzelmaßnahmen zur Einsparung von Strom umgesetzt wurden, so beispielsweise die Verlängerung der Nachtabschaltung von Straßenlaternen, der Verzicht auf die nächtliche Beleuchtung öffentlicher Gebäude oder die Stilllegung der städtischen Brunnenanlagen, befasste sich der Gemeinderat bei seiner zurückliegenden Sitzung nun eingehend auch mit weiteren Aspekten der Reduzierung des Energiebedarfs.

Bei den großen Verbrauchern wie beispielsweise den Schulen, sind Einsparungen jedoch nicht ohne weiteres möglich, das verdeutlichte jetzt Bürgermeister Felix Geider bei der Ratsdebatte. So sind bei der Beheizung der Unterrichtsräume verbindliche Vorgaben des Landes zu beachten, denen zufolge die Raumtemperaturen in den Bildungseinrichtungen bei mindestens 20 Grad Celsius liegen muss.

Im Stadtparlament verständigte man sich jetzt unter anderem darauf, die bereits auf 22 Uhr vorgezogene nächtliche Abschaltung bestimmter Straßenleuchten beizubehalten. Außerdem sollen bei rund 420 Lampen im öffentlichen Raum sowie ebenso in den Bildungseinrichtungen und Hallen nach und nach die bisher eingesetzten Leuchtmittel älterer Baureihen gegen deutlich verbrauchsärmere LED ausgetauscht werden.

„Maßvoll reduzieren“ will man ferner die Lichterdekorationen in der Weihnachtszeit, erhalten bleiben soll hingegen der gewohnte adventliche Glanz in den Veranstaltungsbereichen der Weihnachtsmärkte während der Dauer dieser Veranstaltungen.

In den städtischen Hallen ist es vorgesehen, im Interesse der Einsparung von Heizenergie die Raumtemperatur auf 17 Grad Celsius abzusenken und die Warmwasserbereitung für die Duschen abzuschalten. Erwogen, aber letztlich verworfen wurde vom Gemeinderat, aus Gründen der Begrenzung der Energiekosten die Freibäder in Östringen und Odenheim in der kommenden Saison geschlossen zu halten. Die Pforten der beiden beliebten Freizeiteinrichtungen sollen allerdings nächstes Jahr erst mit Beginn der Pfingstferien geöffnet werden.

Sichtlich schwer taten sich die Bürgervertreter bei der Entscheidung zur Handhabung des Dienstbetriebs der Ortschaftsverwaltungen in Odenheim, Eichelberg und Tiefenbach während der nun beginnenden Heizperiode. Nachdem eine vorübergehende Schließung aller drei Ortschaftsverwaltungen mit knapper Mehrheit abgelehnt worden war, votierten die Ratsmitglieder am Ende ihrer Aussprache mit 11 gegen 8 Stimmen dafür, die Sprechstunden der Verwaltungsstellen in Eichelberg und Tiefenbach aus Gründen der Einsparung von Heiz- und Stromkosten bis Mai abzusagen, zugleich jedoch die Ortschaftsverwaltung im Rathaus Odenheim einschließlich des dortigen Standesamts als wichtige Anlaufstelle für die Bevölkerung aus den drei kleineren Stadtteilen weiterhin offenzuhalten. Im Rathaus Östringen wird die Raumtemperatur in den Büros auf 19 Grad Celsius abgesenkt.

In Bezug auf die zum Jahresende auslaufenden Energielieferverträge der Stadt ermächtigten die Mitglieder des Gemeinderats Bürgermeister Geider nun zum Abschluss neuer Kontrakte. Wegen der aktuell sehr kurzen Gültigkeit von Angeboten der Energielieferanten ist der Abschluss neuer Lieferverträge im Rahmen einer regulären Gemeinderatssitzung nicht möglich.

Von Wolfgang Braunecker / Stadt Östringen

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