Der Kraichgau entschleunigt sich

|

Warum wir die kalte Jahreszeit verfluchen und doch in Wirklichkeit heiß und innig lieben

Jetzt bricht die Zeit an, über die wir zwar gerne bruddeln und schimpfen und sie dabei doch heiß und innig lieben. Die Zeit in der der Herbst das letzte bisschen Sommer abgeschüttelt hat und die Luft so frisch, kühl und unverbraucht duftet wie sonst niemals im Jahr. Klar, jetzt muss die teure Heizung angeschmissen werden, die Autoscheiben laufen morgens schon an und eine Erkältung gehört zum guten Ton – aber das ist eben nicht alles. Wir werden langsamer, reduzieren das Tempo – entschleunigen. Ein bisschen strahlt schon die besinnliche Adventszeit voraus und wir gestatten uns die aufkommende Schwere und Entspannung anzunehmen.

Unter unseren Füßen raschelt das Herbstlaub, unser Atem wirft kleine Wölkchen. Dazu die vielen Lichter in der Stadt, das deftige Essen und natürlich das feierliche Verabschieden von den Angelegenheiten des Sommers. Ob es das Einmotten der Gartenmöbel für den Winter ist, das letzte Mal Rasen-mähen der Saison oder die letzte Ausfahrt mit dem Schlepper.  Herzlich Willkommen Gevatter Herbst.

Vorheriger Beitrag

Wie Literatur die Debatte über Toleranz befördert

Nicht ohne meinen Geldbeutel

Nächster Beitrag