Der Elferrat geht baden

Für die kommende Saison haben sich die Ubstadt-Weiherer Narren ein feuchtes Motto einfallen lassen.

Elfter November, nachmittags vor dem Kelterhaus. Nach diesem Termin können sich die Menschen in Ubstadt-Weiher die Uhr stellen, denn um kurz nach 16 Uhr wird es traditionell vor dem historischen Gebäude laut. Dann blasen die Hardtseegugga die Backen auf, hauen in die Tasten und lassen die Trommeln erklingen. Mit Guggenmusik vom Feinsten startet in Ubstadt-Weiher dann die Fastnachtssaison.

Seite an Seite, untergehakt und von einem Ohr zum anderen grinsend, zieht zur musikalischen Untermalung der Grellgrünen der Elferrat ein. Aufs Kommando setzt man sich die Kappen auf und schunkelt – Bürgermeister Tony Löffler untergehakt in der Mitte – zum Takt der Musik hin und her. So klein diese Feierstunde auch sein mag, so wichtig ist sie für die Narren in der Gemeinde. Immerhin markiert der Termin, wenngleich bis zum eigentlichen Trubel im Frühjahr noch etwas Zeit vergeht, den Start in die neue närrische Saison.

Diese steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. Ein Motto, das traditionell am 11.11 vom Elferrat enthüllt wird. Mit “Der Esel liebt das Wasser sehr, alles dreht sich rund ums Meer” haben sich die Fastnachter in diesem Jahr ein Marines und feuchtes Motto auserkoren, was sie daraus machen kann das geneigte Publikum spätestens zur großen Prunksitzung in Ubstadt am 27. Januar in Erfahrung bringen.

Wie sehr sich der Elferrat und die vielen Menschen die hinter ihm stehen auf die närrische Zeit freuen, sieht man immer daran, wie viele von ihnen zum alljährlichen Termin Mitte November vor der Kelter Stellung beziehen – Wetter und Temperaturen hin oder her. Neben dem Rat waren auch unzählige Piccolos, Minis und Tanzmäuse gekommen – alle in voller Aufmachung und alle trotz magerer 6 Grad in die letzten Strahlen der nachmittäglichen Sonne lächelnd. Tradition verpflichtet, das Geld bei jedem Wetter. Im Februar werden sie wieder viel unterwegs sein, zu Gast bei zahlreichen Umzügen überall in der Region sein.

Der größte Tag in der Saison eines Narren aus Ubstadt-Weiher ist aber zweifelsohne der Faschingsdienstag, im kommenden Jahr der 13. Februar. Dann werden sie sich beim großen Zug der Gaudi durch Ubstadt durch die jubelnde Menge pflügen und ihren berühmten Ruf in dreifacher Ausfertigung erscheinen lassen.