Das andere Gochsheim

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Unsere Kraichtaler Perle hat in Bayern einen Namensvetter

Der Kraichtaler Stadtteil Gochsheim hat eine lange und bewegte Geschichte zu erzählen. Das erste Mal erwähnt wurde die Siedlung schon vor über 1200 Jahren und erhielt um das Jahr 1220 bereits die Stadtrechte durch Kaiser Friedrich den Zweiten. Im 16. Jahrhundert wurde Gochsheim dann zu einem der Hauptschauplätze des Bauernaufstandes – von hier zog Anton Eisenhut aus um die Mächtigen zur Rechenschaft zu ziehen. In den Hungersnöten und Seuchen des Dreißigjährigen Krieges schrumpfte die Bevölkerung der Stadt auf 120 Seelen und wuchs bis in die heutige Zeit wieder auf 1600 Einwohner heran. 1971 wurde Gochsheim in die neu gegründete Stadt Kraichtal eingemeindet und bildet mit dem Schloss Eberstein seither deren kulturelles Zentrum.

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Das andere Gochsheim

Der Namensvetter Gochsheims liegt im Landkreis Schweinfurt mitten im Fränkischen. Gegründet wurde das  kaiserlich unmittelbare und freie Reichsdorf um das Jahr 500. Die Reichsfreiheit war dabei etwas ganz Besonderes! Deren Bewohner waren keiner Leibeigenschaft unterworfen und mussten auch keine Frondienste leisten. Ein Bauernaufstand wie in unserem Gochsheim war hier also eher weniger zu erwarten. 1635 verlor Gochsheim aber die Reichsfreiheit und ging als großzügiges Geschenk von Kaiser Ferdinand II. an den Würzburger Fürstbischof Franz Graf von Hatzfeld über. 14 Jahre später aber gab eine Restitutionskommission in Schweinfurt Gochsheim die Reichsfreiheit zurück, was bis heute auf der Kirchweih durch einen besonderen Tanz gefeiert wird.

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