Darum gehen im Wirtshaus am Bruchsaler Europaplatz wieder die Lichter aus

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Fehlende Kundschaft und Personal machten ein „Weiter-so“ für Andreas Hill am Ende unmöglich

Nur noch knapp zwei Wochen, dann werden im Wirtshaus am Europaplatz in der Bruchsaler Innenstadt zum letzten Mal die Stühle hochgestellt. Nach dem Cubanita und dem Almigo, ist auch Andreas Hill am Ende seines Lateins angelangt. Es war das fehlende Publikum und die schlechte Situation auf dem Personalmarkt, die den erfahrenen Gastronomen, der zuvor das Restaurant Exo am Karlsruher Zoo betrieb, schlussendlich zur Aufgabe bewegt haben. „Wir haben versucht an allen Stellschrauben zu drehen, doch am Ende hat es nicht sein sollen, erzählen uns Andreas Hill und seine Frau Sabine im gemeinsamen Gespräch im nun bald verwaisten Wirtshaus. „Wir hätten uns mehr von diesem Standort erwartet, doch obwohl es sicherlich gute Tage gab, waren es am Ende doch im Durchschnitt zu wenig Besucher um damit erfolgreich und wirtschaftlich zu bestehen.“ Besonders vom benachbarten Kino hatte sich der gebürtige Bruchsaler Hill mehr Laufkundschaft in den Abendstunden erwartet, doch nur etwa geschätzte 5 % der Gäste waren in den zurückliegenden Monaten tatsächlich vor oder nach einem Film im Wirtshaus eingekehrt. Schwierig gestaltete sich auch stets die Suche nach qualifiziertem Personal, auf die Jobanzeige nach einer gastronomischen Fachkraft, hatte sich über Monate hinweg kein einziger Bewerber gemeldet.

Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende. Mit diesem ernüchternden Credo verabschieden sich Sabine und Andreas Hill am 22. Dezember nun nach nur zwölf Monaten leise von der Bruchsaler Bühne. Die beiden freuen sich nun auf das erste Weihnachten ohne Stress, gemeinsam und zu Hause in Bruchsal, auch wenn das schlussendliche Aus des Wirtshauses doch beiden zugesetzt und ein Loch in die Kasse gerissen hat.

Im nächsten Jahr will der erfahrene Gastronom nun wieder in ein Angestelltenverhältnis in der Branche zurückkehren – die Jahre der Selbständigkeit waren am Ende doch recht kräftezehrend.

Wie es im Wirtshaus am Europaplatz weitergeht, ist zur Stunde immer noch unklar. Der Verpächter, die Brauerei Höpfner, möchte am Konzept des Wirtshauses festhalten, ein konkreter Nachfolger ist derzeit aber noch nicht bekannt.

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