Chemierückstände in Saalbachkanal Graben-Neudorf entdeckt

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Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe in der folgenden Pressemitteilungen erklärt, wurden bislang für die verendeten Tiere im Saalbachkanal keine eindeutige Ursache entdeckt, jedoch zeigten manche Wasserproben Auffälligkeiten:

(PM) Weitere Ergebnisse zu Gewässeruntersuchungen des Regierungspräsidiums Karlsruhe und des Umweltamtes Karlsruhe sowie zu den Untersuchungen zweier toter Schwäne durch das Veterinäramt des Landkreises Karlsruhe

In der Pressemitteilung vom 1. August 2022 hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe (RPK) über die Zwischenergebnisse der vorgenommenen Gewässeruntersuchungen im Saalbachkanal sowie über die vorläufigen Ergebnisse der Untersuchungen eines dort aufgefundenen toten Schwans durch das Veterinäramt des Landkreises Karlsruhe informiert und der Bevölkerung entsprechende Handlungsempfehlungen gegeben. Der Landesbetrieb Gewässer (LB) hatte außerdem ein Fachbüro beauftragt, die aktuelle Situation auf Grundlage von Wasserproben zu untersuchen und mögliche Maßnahmen vorzuschlagen.

Mittlerweile liegen dem RPK sowohl die weiteren Ergebnisse der Gewässeruntersuchungen als auch die Ergebnisse der abschließenden Histologie von zwei tot aufgefundenen Schwänen vor:

Zustand des Gewässers

Die an der „Brücke Gartenstraße“ und am „Prestelwehr“ entnommenen Wasserproben wurden auf einem sehr breiten Parameterumfang analysiert. Neben den Standardparametern und allgemein chemischen Parametern wurden die Proben auch nach abwasserrelevanten Stoffen, Pflanzenschutzmitteln, Bioziden und Metallen untersucht.

Zusammenfassend ist hierzu festzustellen, dass aus keinem der vorliegenden Ergebnisse eine Ursache für ein Sterben von Wasservögeln oder Nutrias abgeleitet werden kann. Auch die durch ein Speziallabor vorgenommenen Algenuntersuchungen zeigten einen negativen Befund hinsichtlich eines möglichen Blaualgenvorkommens.

Auffällig ist jedoch, dass insbesondere bei der Probe „Brücke Gartenstraße“ erhöhte Werte bei Parametern gemessen wurden, die in Pflanzenschutzmitteln und Reinigungsmitteln vorkommen. Diese Werte zeigten zwar keine toxischen Konzentrationen, lagen aber deutlich über den üblicherweise vorkommenden Konzentrationen. Es lässt sich aber weder eine eindeutige Ursache hierfür feststellen, noch für eine Ursachenkette bis hin zu den gestorbenen Wassertieren.

Das vom Landesbetrieb Gewässer beauftragte Fachbüro rät ebenso wie die Fischereibehörde des RPK und Experten der LUBW von Maßnahmen ab. Ein Eingriff, sei es die Durchführung von Mäharbeiten, das Entfernen von Wasserlinsen oder von Schlammablagerungen, könnte zu einer Verschlechterung der Bedingungen (z.B. erhöhte Temperaturen und erhöhte Sauerstoffzehrung) führen. Der LBG wird deshalb keine Maßnahmen ergreifen.

Tierfunde

Die beiden Ende Juli tot aus dem Saalbachkanal geborgenen Schwäne wurden mittlerweile im Auftrag des Veterinäramtes des Landratsamtes durch die CVUA eingehende untersucht. Dabei zeigten die molekularbiologischen Untersuchungen auf diverse Viren durchweg negative Ergebnisse. Botulismus-Erreger konnten ebenfalls nicht nachgewiesen werden.

Handlungsempfehlungen für die Bevölkerung

Da sich an der starken Belastung des Gewässers durch die lange anhaltende hohe Temperatur und Trockenheit bisher nichts geändert hat und größere Niederschlagsmengen in nächster Zeit auch nicht zu erwarten sind, appelliert das RPK weiterhin an die Bevölkerung, den Saalbachkanal weder zu betreten noch mit Booten zu befahren.

Des Weiteren wird nochmals darauf hingewiesen, dass das Mitnehmen von toten Tieren durch Privatpersonen explizit durch das Jagdrecht verboten ist. Der LBG bittet gegebenenfalls um entsprechende Meldung bei der örtlich zuständigen Gemeindeverwaltung.

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1 Gedanke zu „Chemierückstände in Saalbachkanal Graben-Neudorf entdeckt“

  1. Ich glaube nicht, dass das Regierungspräsidium die wirkliche Ursache finden will. Da müsste es ja mal was machen….

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