Bürgermeister Sven Weigt zur Corona-Krise und zur Absage von Veranstaltungen

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Gemeinde und Vereine, alle Einwohner tragen jetzt besondere Verantwortung/Gesundheit hat oberste Priorität

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

auch in Karlsdorf-Neuthard hinterlässt die Corona-Pandemie ihre Spuren und führt zu spürbaren Veränderungen im Alltagsleben.

Die Gemeinde hat in dieser Woche alle Vereine angeschrieben und empfohlen, jede geplante, über einen kleinen und internen Personenkreis hinausgehende Veranstaltung kritisch zu hinterfragen, ob sie nicht ausfallen oder verschoben werden kann.

Zahlreiche Veranstaltungen wurden von der Gemeinde, von den Vereinen, Kirchen und Einrichtungen bereits kurzfristig abgesagt. Damit zeigen gerade unsere Ortsvereine und Veranstalter in vorbildlicher Weise ihre große Fürsorge, Rücksichtnahme und Verantwortung zum Schutz aller Mitbürgerinnen und Mitbürger. Dafür danke ich allen Verantwortlichen sehr. Ich weiß, dass die Absage von teils lange geplanten Veranstaltungen, was über die geleistete ehrenamtliche Arbeit hinaus auch Einnahmeverluste für die Veranstalter bedeutet, für die Vereine und für uns alle schmerzhaft ist. Denn Veranstaltungen und Begegnungen sind ein wesentliches Merkmal unserer liebens- und lebenswerten Gemeinde. Darauf müssen wir nun eine Zeitlang weitgehend verzichten.

Unser aller Ziel muss es sein, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Jeder einzelne ist dazu gefordert. Wir werden in der nächsten Zeit leider unsere gewohnten gesellschaftlichen und sozialen Kontakte reduzieren oder einstellen müssen, so wie es unter anderem auch vom Bundesgesundheitsministerium dringend angeraten wurde. Das erfordert von uns allen ein Umdenken und ein besonnenes und verantwortungsvolles Handeln in einer besonderen Situation, dem sich auch die Gemeinde Karlsdorf-Neuthard und ihre Einwohner und Vereine weiterhin stellen werden.

Wichtig ist es, sachlich und umsichtig mit der Situation umzugehen. Besonders die älteren und kranken Einwohner müssen wir jetzt in den Blick nehmen und sie so gut wie möglich vor einer Ansteckung schützen, denn diese Personengruppen haben ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Deshalb gilt es, durch Vorsicht und Rücksichtnahme dazu beizutragen, die schnelle Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen und Zeit zu gewinnen, damit unser Gesundheitssystem nicht mit einer sehr großen Zahl von Patienten in kurzer Zeit überfordert ist.

Dabei kommt jedem Einzelnen eine besondere Verantwortung zu, indem die erkannten Risikogruppen durch achtsames Verhalten geschützt werden.

Eine besondere Herausforderung stellt die von der Landesregierung am Freitag, 13. März, angeordnete, notwendige Schließung von Schulen und Kindergärten ab dem kommenden Dienstag dar, vor allem für berufstätige Eltern und deren Arbeitgeber.

Für Familien, in den beide Eltern in besonders wichtigen Berufen im Gesundheitswesen, für die öffentliche Sicherheit, bei der Feuerwehr oder im Rettungsdienst arbeiten, wird die Gemeinde gemeinsam mit dem kirchlichen Kindergartenträger eine Notbetreuung für die betreffenden Kinder organisieren, damit deren Eltern ihrer jetzt ganz besonders wichtigen und unersetzlichen Berufstätigkeit weiter nachgehen können.

Kinder und Enkelkinder sollten ihre Kontakte zu den Eltern und Großeltern gegebenenfalls reduzieren und Großeltern sollten möglichst keine kleinen Enkelkinder betreuen müssen, weil sie damit einer möglichen Infektionsgefahr ausgesetzt sind.

Das erfordert von allen Beteiligten ein Umdenken und Umorganisieren, es ist unbequem, ungewohnt und belastend – aber im Interesse aller nicht zu vermeiden. Alle Jüngeren stehen in der Pflicht, innerhalb unserer Familien, der Gesellschaft und Solidargemeinschaft die Älteren zu schützen!

Vielleicht ist diese Krise dann auch eine Chance, indem wir als Gemeinschaft zusammenrücken und uns gegenseitig noch mehr unterstützen. Hier vor Ort. In unserer Gemeinde, in unseren Familien und im Freundeskreis, der Nachbarschaft, den Vereinen, in unseren Kirchengemeinden, oder wo auch immer.

Achten wir aufeinander, helfen wir einander, dann werden wir gestärkt aus dieser Situation hervorgehen.

Bleiben Sie gesund und umsichtig!

Mit freundlichem Gruß

Sven Weigt

Bürgermeister

P.S.:

Aktuelle Informationen zur aktuellen Situation mit dem Corona-Virus gibt es unter anderem auf www.infektionsschutz.de
Für alle Fragen zum Coronavirus hat das Regierungspräsidium Stuttgart eine Hotline für Rat suchende Bürgerinnen und Bürger eingerichtet, die vom Landesgesundheitsamt im Regierungspräsidium fachlich unterstützt wird. Sie erreichen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich (auch am Wochenende) zwischen 9 und 18 Uhr telefonisch unter 0711 904-39555.

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