Wenn am Backtag in Gochsheim die Flammen im uralten Gemeindebackofen auflodern, entstehen die besten und köstlichsten Brote weit und breit. Eine krosse Kruste und eine feinporige und aromatische Krume locken mit ihrem Duft die Menschen von überall her ins badische Bäckereimuseum nach Gochsheim.
Zu einigen besonderen Gelegenheiten lassen der Heimat- und Museumsverein sowie die Stadtverwaltung Kraichtal, den Jahrhunderte alten Veteran wieder zu neuem Leben erwachen und in seinem backsteinernen Inneren brotgewordene Kunstwerke entstehen. Bäckermeister Föckler und sein Team setzten eigens dafür einen Sauerteig nach alter Bäcker Sitte an – ohne Zusatzstoffe oder Aromen. Wenn sich dann die gußeiserne Türe des im Jahr 1867 in Betrieb gegangenen Ofens öffnet, lassen die entweichenden Düfte unmittelbar das Wasser im Munde zusammenlaufen.
Bei bestem Wetter folgten am Sonntag unzählige Menschen, darunter auch Kraichtals Bürgermeister Ulrich Hintermayer und Karl-Heinz Glaser vom Heimat und Museumsverein den Verlockungen des Gochsheimer Brotes und machten sich auf zum badischen Bäckereimuseum. Während der alte Ofen eine Fuhre Brot nach der anderen buk, boten die ehrenamtlichen Helfer vor dem Haus frischen Zwiebelkuchen und jüngst gekelterten „neuen Wein“ zur Stärkung an. Die kleinen hatten die Chance sich selbst als Bäcker zu beweisen und ihr eigenes Stockbrot über dem Feuerkorb zu rösten.
Bei zahlreichen Führungen konnten die Gäste danach das Handwerk und den Alltag der Bäckermeister von einst entdecken. Wem das noch nicht reichte, hatte zudem die Gelegenheit den herrliche Sinnengarten mit blanken Fußsohlen zu durchwandern oder gleich ganz Gochsheim auf einer ausgedehnten Tour zu erkunden.