Schadstoffe werden durch Spotmessungen erfasst
In Östringen wird seit Anfang des Jahres entlang der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 292 die Belastung der Atemluft mit Stickstoffdioxid gemessen. Im zentrumsnahen Streckenabschnitt der Bundesstraße hat die Landesanstalt für Umwelt vier Messstationen installiert, eine weitere wurde zur Ermittlung eines Vergleichswerts etwas weiter weg von der Ortsdurchfahrt montiert.
Als hauptsächliche Quelle für die Luftbelastung mit Stickoxiden gilt der Straßenverkehr, wo das Reizgas beim Verbrennungsvorgang in Automotoren entsteht. Die höchsten Konzentrationen an Stickstoffoxiden werden regelmäßig an eng bebauten und viel befahrenen Straßen gemessen, weil sich Autoabgase dort nicht ungehindert ausbreiten können und daher nur langsam in der Atmosphäre verdünnt werden.
Die sogenannten Spotmessungen in Baden-Württemberg dienen der Erfassung verkehrsnaher Luftverunreinigungen durch Feinstaub und Stickstoffdioxid. Von der Landesanstalt für Umwelt wurden diesbezüglich vor einigen Jahren auf Basis einer Prioritätenliste insgesamt 105 stark befahrene innerstädtische Verkehrswege in den Blick genommen, die nach und nach entsprechend der vorhandenen Messkapazitäten überprüft werden. Bei einer Neubewertung der Situation Ende 2015, in die auch aktualisierte Verkehrsdaten einflossen, rückte die Östringer Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 292 in dieser Prioritätenliste weiter nach vorne und wird nun bis Ende 2018 näher begutachtet.
Nach geltendem europäischem Recht ist seit 2010 für den Schutz der menschlichen Gesundheit ein Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid je Kubikmeter im Jahresmittel festgelegt. Nach Angaben des Bundesumweltamts wurde dieses Limit im Jahr 2016 an 59 Prozent der damals erfassten verkehrsnahen innerörtlichen Messstationen nicht eingehalten. Auch für die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 292 in Östringen mit ihrem vergleichsweise hohen Verkehrsaufkommen von häufig mehr als fünfzehntausend Fahrzeugen, einem engen Straßenquerschnitt und der geschlossenen Randbebauung ergeben sich aus den Vorausberechnungen der Landesanstalt für Umwelt Indizien, dass der vorgegebene Grenzwert für Stickstoffdioxid erreicht oder überschritten ist. Die aktuellen Messungen, auf deren Durchführung auch die Stadtverwaltung seit Längerem beharrlich hingewirkt hat, sollen dazu nun konkrete Informationen liefern.
Redaktion: Wolfgang Braunecker