Baden im Wald

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Waldbaden ist mehr als nur ein Spaziergang zwischen Bäumen

Stress. Überforderung. Reizüberflutung. Das Gefühl ausgelaugt und am Ende der eigenen Kräfte zu sein. Seien wir ehrlich, nach zwei Jahren Pandemie und den schrecklichen Entwicklungen in der europäischen Nachbarschaft, ist es um unsere persönlichen Energiereserven nicht wirklich gut bestellt. Bei vielen ist der Akku leer, der Bedarf nach Entspannung und Regeneration groß.

Doch was tun? Einfach mal so in den Urlaub? Dafür muss erst einmal die Zeit und das Geld vorhanden sein. Aber wie heißt es so schön: Warum in die Ferne schweifen wenn das Gute ist so nah. Mit den Kraichgauer Wäldern findet sich direkt vor unserer Haustür das größte Spa, das sie sich nur vorstellen können. Gerade jetzt, wo die Temperaturen endlich wieder in angenehme Bereiche steigen und die Natur zu neuem Leben erwacht, sind unsere Wälder echte Oasen der Entspannung. Wer ohne Zeitdruck und bewusst entschleunigt durch den frühlingshaften Forst spaziert, kommt nicht umhin danch eine Veränderungen an sich selbst festzustellen. Der Puls verlangsamt sich, das Gedankenkarussell dreht sich nicht mehr ganz so schnell und ein angenehmes Gefühl der Schwere stellt sich ein. Der Wald ist heilsam, ein Wissen das Menschen seit langem verinnerlicht haben.

Dieser Effekt lässt sich mit etwas Anleitung und Erfahrung auch noch einmal ganz deutlich steigern. Shinrin-Yoku nennen die Japaner diese Therapie – zu deutsch: Waldbaden. Was hierzulande noch oft als esoterische Spielerei belächelt wird, ist dort seit Jahrzehnten eine anerkannte Therapieform. Richtig praktiziert lässt sie den Spiegel des Stresshormons Cortisol absinken und wirkt sich überdies positiv auf Blutdruck und den Ruhepuls aus. In der geborgenen Atmosphäre des Waldes kann der Körper zur Ruhe kommen, regelrecht herunterfahren und aus dem andauernden Alarmzustand herauskommen, dessen chronifizierte Form auch in einem Burnout-Syndrom enden kann.

Zwischenzeitlich hat das Waldbaden auch den Weg zu uns gefunden, wird auch an immer mehr Orten in Deutschland angeboten. Neu dazugekommen ist in dieser Saison die Kurgemeinde Bad Schönborn. Dr. Birgit Lankisch, Entspannungs-und Meditationstrainerin bietet ab sofort das Waldbaden auch in den Kraichgauer Wäldern an. Sie setzt dabei auf eine Mischung aus Achtsamkeits-, Atem- und Meditationsübungen. Es geht darum ganz in die Atmosphäre des Waldes einzutauchen, dadurch mehr Gelassenheit zu erlangen, bei sich selbst anzukommen.

Gerade die Achtsamkeitslehre, eine uralte Form der Bewusstseinsfindung und der Entspannung, ist in Kombination mit den wohltuenden Sinneseindrücken des Waldes äußerst vielversprechend. Es geht dabei darum die eigene aktive Rolle zu verlassen, ganz auf jegliche Handlungen und Wertungen zu verzichten und stattdessen den Platz des Beobachters einzunehmen. So paradox es klingen mag: Nur durch das völlig passive Beobachten der eigenen Gefühle, der eigenen Gedanken, können schon Veränderungen zum Guten hin angestoßen werden. Um Achtsamkeit zu erlangen, ist der Wald ohnehin prädestiniert. Wer sich einfach einmal bewusst auf die dortigen Gerüche, Geräusche und andere Sinneseindrücke konzentriert, merkt meist binnen Minuten, wie das eigene aufgewühlte System sich zu beruhigen beginnt. Es ist eben viel Wahres an den Worten von Thich Nhat Hanh, jenem buddhistischen Mönch, der sich ganz der Achtsamkeitslehre verschrieben hat: “Wenn wir nicht ganz wir selbst sind, wahrhaft im gegenwärtigen Augenblick, verpassen wir alles.”.


Info

Waldbaden in Bad Schönborn

Die Tourist Info Bad Schönborn lädt Sie auf einen 2-stündigen Spaziergang durch den Brettwald ein. Unterschiedliche Achtsamkeits-, Atem- und Mediationsübungen helfen Ihnen dabei, mit allen Sinnen in die Waldatmosphäre einzutauchen.
Alle Termine finden Sie hier.


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