Meditative Momente auf dem Eisenhut
Wer hoch hinaus will, der sollte Urlaub in den Alpen machen. Hier bei uns im Kraichgau laden im Wesentlichen nur Hügel zu kleinen Aufstiegen ein. Der höchste Punkt Bruchsals fällt ebenfalls eher unter die Kategorie „Hügel“ und ist dennoch immer einen Ausflug wert. Die Rede ist vom sogenannten „Eisenhut“ – ein Aussichtspunkt nahe dem Rohrbacher Hof, dessen Name an Anton Eisenhut erinnern soll, der als ein Anführer des Bauernaufstands im Mai 1525 in Bruchsal hingerichtet worden war.
Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick über die Felder bis nach Kraichtal und auf der anderen Seite über den Bruchsaler Rotenberg. Einst standen hier mächtige Bäume, die aber vor wenigen Jahren gefällt wurden. An ihrer Stelle wurden mehrere Birken in einer kleinen Allee angepflanzt, an deren Ende eine Ruhebank für Wanderer und Spaziergänger steht. Dort findet sich auch ein alter Sandsteinsockel, der die Himmelsrichtungen und einen Wegweiser bereit hält. Der Sockel stand vor dem Krieg vor dem Gebäude in der Kaiserstraße Nummer 13 – sein Zwilling gilt als verschollen. Auf dem Sockel ist auch die Höhenangabe mit „221 Meter über dem Meeresspiegel vermerkt, doch diese Angabe ist nicht ganz korrekt. Genauer sind es 218,6 Meter, aber wen jucken schon die drei Meter.
In jedem Fall ist es ein Platz, der eine ganze besondere Aura besitzt. Besonders zum Sonnenuntergang, wenn die Schatten der Bäume und die dahinter glutrot untergehende Sonne für sphärisches Zwielicht sorgen, fällt jeder Besucher in andächtiges Schweigen. Dann legt man sich am besten mit dem Rücken auf die kleine Bank und beobachtet wie am Himmel die letzten Lichter des Tages dem ersten Funkeln der Sterne weichen. Durch das Rauschen des Windes in den filigranen Blättern der Birken, kann es jedoch leicht geschehen, dass man einfach einschläft.
Besuchen auch Sie unbedingt einmal Bruchsals Dachfirst, genießen Sie die Ruhe und hinterlassen Sie einen Gedanken im Brusler Gipfelbuch – einer Art Journal, welches im Edelstahl-Kasten vor Ort auf seine sorgsame Verwendung wartet.