Das Schuhmacher-Rill-Haus in Bruchsal zeigt heute, wie das möglich war
Die Schuhmacherwerkstatt ist das Herzstück des Erdgeschosses.
(PM/PR) Das kleinste Haus der Klosterstraße in Bruchsal verbirgt sich eingebettet zwischen zwei Wohnhäusern. Es ist zwar nicht größer als eine Garage, fällt aber mit seinen blauen Fenster- und Türelementen direkt ins Auge. Öffnet man die Haustür, steht man direkt im schmalen Flur des in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbauten Schuhmacherhauses. Die Besucher bekommen bereits jetzt einen ersten Eindruck darüber, wie eng es für die im Haus lebende Schuhmacherfamilie – mit 13 Kindern – gewesen sein musste. Biegt man links in die Werkstatt ab, findet man alles, was das Herz eines Schuhmachers begehrt – Ledergeruch inklusive. Mit dem angrenzenden Küchen-/Waschraum und dem Hinterhof, der mittlerweile grundsaniert wurde, ist das Erdgeschoss bereits vollständig. Klein aber fein.
Genossenschaftsgeschichte im Obergeschoss erlebbar
Neben der finanziellen Beteiligung der Stiftung engagierten sich auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Volksbank Bruchsal-Bretten am Bauprojekt, durften Ideen einbringen und sich als Architekten ausprobieren. Gemeinsam entwickelten sie im Rahmen ihres Mitarbeiterprojektes ein Konzept, wie das Haus instandgesetzt und zukünftig genutzt werden kann, das dann in hohem Maße in die Entwürfe des Bau- und Vermessungsamtes der Stadt Bruchsal einfloss.
Und auch die Azubis der Bank wurden eingebunden. Im Rahmen ihres Studienprojektes beschäftigten sich drei Studentinnen mit der Geschichte der Genossenschaften in der Region. Die Darstellung der Verbindungen zwischen der genossenschaftlichen Idee und des Handwerks ist das Ergebnis des Projekts und kann in der Ausstellung im Obergeschoss im Schuhmacher-Rill-Haus besichtigt werden.
Eine große Herausforderung, die gemeinsam gemeistert wurde
Als das Schuhmacher-Rill-Haus, das noch bis vor 10 Jahren von einem Schuhmacher genutzt wurde, im Jahr 2010 verkauft werden sollte, erwarb es die Stadt Bruchsal und nahm sich der großen Herausforderung an, das stark sanierungsbedürftige Haus zu erhalten. Dank zahlreichen Helfern der Stadt, des Bruchsaler Bauhofes, eines Handwerkerkonsortiums sowie dank der finanziellen Unterstützung der Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten in Höhe von 35.000 Euro konnte die Herausforderung gemeistert werden und das Haus im Jahr 2017 eröffnet werden. Aus einer Idee, die zu Beginn kaum zu bewältigen schien, wurde dank der gemeinschaftlichen Zusammenarbeit zahlreicher Bürger und Institutionen ein Stück erlebbare Geschichte.
Das Schuhmacher-Rill-Haus kann heute nach Abstimmung mit der Stadt Bruchsal besucht werden und wird an bestimmten Tagen zur Besichtigung geöffnet. Auch die Volksbank Bruchsal-Bretten nimmt diese Change regelmäßig wahr und besucht das kleine Haus mit ihren Auszubildenden.
Pressemitteilung der Stiftung der Volksbank Bruchsal-Bretten