Annette Köhler-Heil ist Weltmeisterin im Dreistellungskampf

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Die Hambrücker Schützin Annette Köhler-Heil konnte sensationell die Goldmedaille bei den Weltmeisterschaften in Suhl gewinnen.

Das Schießsportzentrum in der Stadt im Süden des Freistaates Thüringen war der Gastgeber für die erste Weltmeisterschaft der Seniorinnen und Senioren. Erstmals in der Geschichte des Schießsportweltverbandes ISSF hatte eine Weltmeisterschaft für diese Altersgruppe stattgefunden. Das „First ISSF World Masters Shooting Sport Championship“, so der englische Titel, wurde vom 8. bis 15. September 2019 im Schießsportzentrum Suhl ausgetragen. Insgesamt 427 Schützinnen und Schützen aus 32 Nationen waren bei der Premiere dabei. Das Masters beinhaltete Wettkämpfe für olympische und nichtolympische Wettkämpfe für Gewehr, Pistole, Flinte und Auflageschießen für Schützen ab 45 Jahren. Insgesamt gibt es fünf Altersklassen. In den Klassen 1 (45 bis 54 Jahre) und 2 (55 bis 64 Jahre) dürfen sich die Titelträger offiziell Weltmeister nennen. Eine solche Weltmeisterin ist nun auch in Hambrücken zu Hause.
Annette Köhler-Heil vom KKS Hambrücken errang den Titel der Weltmeisterin im KK-Dreistellungskampf. Die deutsche Vize-Meisterin in dieser Disziplin ging im KK-liegend, mit dem Luftgewehr und im KK-Dreistellungskampf in der Seniorinnenklasse 2 (55 bis 64) an den Start. Gleich am ersten Tag fand die 60 Schuss liegend Disziplin statt. Mit konstanten 10er-Serien konnte sich Annette immer in der Spitzengruppe behaupten. Als dann der Schützin aus Litauen in der vierten und fünften Serie kleine Fehler unterliefen, war auf einmal ein Podestplatz möglich. Annette ergriff ihre Chance, schoss eine hervorragende letzte Serie und wurde hinter der Dänin Syst. Hansen und der Finnin Tiina Ylä-Outinen Dritte. Sie hatte sich eine nie erwartete Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft erkämpft, mehr als sie sich zuvor erträumt hatte. Nach einem Ruhetag kam das Luftgewehr an die Reihe.

Bei diesem Wettbewerb wurden die Medaillen in einem Finalschießen vergeben. Für Annette bedeutete dies, sich erst einmal über einen 60 Schuss Wettkampf für das Finale der besten Acht zu qualifizieren. Beflügelt durch eine Bronzemedaille gelang ihr das sehr gut und so zog sie als Zweite ins Finale ein. Im Finale begannen dann alle wieder bei null. Zuerst wurden zweimal fünf Schuss in 250 Sekunden geschossen, dann kamen die Einzelschüsse in jeweils 50 Sekunden. Nach jedem zweiten Schuss scheidet die Schlechteste aus, bis die Medaillen vergeben sind. Aus den ersten beiden Fünferserien war Köhler-Heil Dritte. Nach acht Einzelschüssen hat sie sich auf den ersten Platz vorgekämpft. Als die fünfte Schützin ausgeschieden war, lag sie immer noch an der Spitze. Eine Medaille hatte sie schon sicher.

Doch dann unterliefen ihr zwei leichte Fehler und sie schied mit 0,1 Ring Rückstand auf die slowenische Schützin aus. Schnell verflog die Enttäuschung über die verpasste Chance und die Freude über die zweite Bronzemedaille überwog. Jetzt war natürlich der Druck groß nach zwei Podestplätzen wollte Annette auch in ihrer Paradedisziplin, dem Dreistellungskampf aufs Treppchen. Angespannt bis unter die Haarspitzen ging sie an den Start. Gleich beim kniend Anschlag schockte sie die Konkurrenz. Mit einer 95er und 98er Serie hatte sie sich einen ZwölfRinge-Vorsprung erarbeitet, den sie auch im Liegend-Anschlag verteidigte. So konnte sie die drei Ringe, die sie im Stehend-Anschlag verlor, leicht verschmerzen.

Der erste Platz war ihr sicher und damit der Weltmeistertitel im KK-Dreistellungskampf. Der Deutsche Schützenbund schrieb später in einer Pressemitteilung: „Auch, wenn sie das extrem hohe Niveau im Stehend-Anschlag nicht halten konnte, siegte Annette Köhler-Heil souverän bei den Damen 2. Mit tollen 193 Ringen im kniend Anschlag hatte Köhler-Heil den Grundstein zum Sieg gelegt“. Annette Köhler-Heil ist damit nicht nur die erste Weltmeisterin in der Geschichte des KKS Hambrücken, mit ihren drei Medaillen war sie auch erfolgreichste Schützin dieser Weltmeisterschaft. Auch Bürgermeister Thomas Ackermann gratulierte zu diesem herausragenden Erfolg.

Redaktion: Jochen Köhler

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