Ein paar ruhige Minuten am Naturdenkmal Silzbrunnen
Der Kraichgau um Odenheim ist immer einen Ausflug wert. Hier zeigt sich unsere Heimat tatsächlich so, wie sie klischeehaft auch bezeichnet wird: Als das Land der 1000 Hügel. Schon häufiger haben wir Ihnen Ausflugstipps mit Odenheim als Station vorgestellt und auch heute hat uns unser Weg wieder ins gute alte Odna geführt. Neugierig gemacht hat uns diesmal die Liste der Naturdenkmale in und um Östringen. Hier stießen wir auf einen Eintrag, den wir bisher noch nicht erkundet haben. Nordwestlich von Odenheim, in Richtung der Östringer Hauptstadt, ist hier ein Naturdenkmal mit dem Namen “Silzbrunnen” eingetragen. Wo dieser Brunnen genau sein soll, ergibt sich aus der Liste allerdings nicht wirklich, daher erkundigen wir uns einfach ein paar alteingesessenen Odenheimern. Wir müssen nicht lange suchen und stoßen schnell auf einen älteren Herren, der gerade in seinem Schrebergarten am Ortsrand das erste Laub des Jahres harkt. Im Dorf würde man den Silzbrunnen nur “Bombenloch” nennen. Warum, wüssten wir schon wenn wir es sehen, sagt er lachend und weist uns den Weg zu unserem Ziel.
Also wandern wir los, als Startpunkt wählen wir die Untere Mühle zwischen Odenheim und Zeutern. Quasi direkt gegenüber führt ein für Fahrzeuge gesperrter Wirtschaftsweg im rechten Winkel von der Landstraße ab und teilt sich irgendwann in eine befestigte Variante zur Linken und einen Grasweg zur Rechten auf. Der Anweisung folgend, wählen wir den rechten Weg, lassen das kleine gluckernde Bächlein folgsam immer zu unserer Linken liegen und wandern durch einen halbseitigen Hohlweg direkt am Waldrand entlang. Schon der Weg ist einfach nur wunderschön, wie im Steckbrief des Schutzgebietes handelt es sich um einen seltenen Ahorn-Eschen-Hangfußwald sowie einen Eschen-Bachrinnenwald, die den Pfad wie in einem Märchenfilm umranden.
Nach einer relativ kurzen Wanderung stoßen wir dann auf den Silzbrunnen. Das erste, was uns auffällt, ist das massiver Stein-Tableau, massive Felsbrocken, die zu einer Art Sitzgruppe arrangiert wurden. Direkt dahinter ist das kleine Gewässer und tatsächlich sieht es aus, wie ein mit Wasser gefüllter Bombenkrater. Fast kreisrund steht das kleine Gewässer – trüb durch die Regenfälle des Tages am Waldrand, wirkt dabei aber friedlich und irgendwie vergessen. Als Quelle des kleinen Bachlaufes sorgt der Brunnen für ein beständiges, schon fast meditatives plätschern. Hier lässt es sich wirklich eine Weile aushalten, mitunter um das zu tun, was die Städter ganz innovativ und pseudo-modern Waldbaden nennen.
Von hier aus lässt es sich übrigens ganz hervorragend weiterwandern. Z.b. zum Siegfriedbrunnen, auf den idyllischen Schindelberg oder die ganze Strecke durch Wald und Wiesen in Richtung Östringen.
Hallo,
das sieht nicht aus wie ein mit Wasser gefüllter Bombenkrater,
das IST ein mit Wasser gefüllter Bombenkrater. Nähere Infos können Sie dazu gerne von meinem 84-jährigen Vater erhalten, von dem ich mir rein zufällig gestern die Geschichte dazu habe erzählen lassen.