Helfen, wo es nur geht

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Hilfskonvoi der Feuerwehren startet Richtung Ukraine – Städte und Gemeinde bereiten sich auf weitere Geflüchtete vor

Es sind beeindruckende Bilder, die die Männer und Frauen der Feuerwehren aus dem Landkreis Karlsruhe am Freitag Nachmittag bieten. In einem großen und gemeinsamen Kraftakt haben sie einen Hilfskonvoi auf den Weg gebracht, der dringend benötigte Hilfsmittel an die ukrainische Grenze transportiert. Geladen hat die rote Karawane unzählige Pakete mit Hilfsgütern, ein jedes beschriftet in deutscher, polnischer und ukrainischer Sprache. Das Ziel der sieben Feuerwehrfahrzeuge ist der polnische Landkreis Tomaszowski, dessen deutscher Partnerkreis Freudenstadt die Aktion auf den Weg gebracht hat. Mit dabei sind Kameradinnen und Kameraden der Wehren aus Bruchsal, Eggenstein-Leopoldshafen, Ettlingen, Kronau und Weingarten sowie fast 30 weitere, ehrenamtliche Einsatzkräfte.

Die Lieferungen des Konvois werden in Tomaszowski dringend benötigt, da der Kreis in der Woiwodschaft Lublin sehr, sehr viele ukrainische Flüchtlinge aufgenommen hat. Kein Wunder, sind es bis zur Landesgrenze kaum mehr als 20 Kilometer. Dutzende Europaletten mit lebensnotwendigen Hilfsmitteln transportieren die Männer und Frauen der Feuerwehren aus dem Landkreis Karlsruhe, zu deren sieben Fahrzeugen sich auf der Fahrt weitere sieben Feuerwehren aus dem Landkreis Freudenstadt gesellten. Wolldecken, Isomatten, Thermoskannen, Taschenlampen und Verbandsmaterial… mehrere Tonnen Material konnten allein durch Aufrufe innerhalb der Bevölkerung zusammengetragen werden. „Es ist beeindruckend, wie viele Menschen sich in den vergangenen Tagen für die Spendenaktion engagiert haben. Das Ergebnis beweist erneut, welche Bedeutung unsere Feuerwehren besonders in Krisensituationen haben. Ich freue mich über den großen Zusammenhalt zwischen den Einsatzkräften, unabhängig von Landkreis-Grenzen“, sagt Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.

Wir mehr über den Hilfskonvoi und die Arbeit der Helferinnen und Helfer erfahren möchte, der kann sich die zurückliegenden Ereignisse im Ticker des Landkreises Freudenstadt ansehen.

Der Landkreis schafft Platz für Geflüchtete

Auch zu Hause laufen die Arbeiten für die Aufnahme weiterer, tausender Geflüchteter aus dem Kriegsgebiet auf vollen Touren – auch am Wochenende. Unter Hochdruck wurde zuletzt die dm-Arena auf dem Gelände der Messe Karlsruhe in einer provisorische Unterkunft verwandelt, die bis zu 1000 Menschen vorübergehend aufnehmen kann. Einen Monat lang stehen die über 12.000 Quadratmeter der Messehalle dem Land dafür zur Verfügung, berichtet das Regierungspräsidium Karlsruhe. Die Logistik dahinter ist nicht von schlechten Eltern. 1000 Menschen bedeutet 1000 Betten, Mahlzeiten, sanitäre Anlagen, medizinische und psychologische Betreuung. Ein Kraftakt, der nur durch das Zusammenspiel aller Institutionen zu stemmen ist.

Durch den zunehmend brutalen und unberechenbaren Verlauf des Krieges in der Ukraine, wird auch in den nächsten Tagen und Wochen mit einem zunehmenden Strom Geflüchteter – auch hier in der Region zu rechnen sein. Ohne privaten Wohnraum ist die Unterbringung dieser großen Zahl an Menschen kaum umsetzbar, daher werden freie Kapazitäten dringend benötigt und gesucht. Wer also die Möglichkeit hat entsprechende Räume zur Verfügung zu stellen, wird dringend gebeten sich online – entweder beim Landkreis Karlsruhe, der eigenen Kommune oder direkt beim Land Baden-Württemberg zu melden.

LINK: Meldeformular des Landkreises Karlsruhe

LINK: Meldeformular des Landes Baden-Württemberg

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