Sieben-Tage-Inzidenz mehrfach größer 100
Vorerst keine nächtliche Ausgangsbeschränkung
Kreis Karlsruhe. Das Landratsamt Karlsruhe hat als Gesundheitsamt am 20. März per Allgemeinverfügung festgestellt, dass sowohl im Stadtkreis Karlsruhe als auch im Landkreis Karlsruhe seit drei Tagen in Folge eine Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 Neuinfektionen mit dem Coronavirus je 100.000 Einwohner besteht. Damit greift die sogenannte „Notbremse“ und es treten ab Dienstag, 23. März, 00.00 Uhr wieder diejenigen Regelungen in Kraft, die bis 7. März gegolten haben.
Dies bedeutet, dass sich dann ein Haushalt nur noch mit höchstens einer weiteren Person, die nicht zum eigenen Haushalt gehört, treffen kann. Kinder der beiden Haushalte bis 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt. Der Einzelhandel darf nicht mehr „Click@Meet“, sondern nur noch „Click@Collect“ anbieten. Körpernahe Dienstleistungen müssen schließen. Nur medizinisch notwendige Behandlungen sind weiterhin erlaubt, ebenso dürfen Friseure geöffnet bleiben.
Schließen müssen auch wieder Außen- und Innensportanlagen für den Amateur- und Freizeitsport. Individualsport auf weitläufigen Anlagen wie z.B. Golf bleibt erlaubt. Gruppensport im Freien ist dagegen aufgrund der verschärften Kontaktbeschränkungen nicht erlaubt. Für den Publikumsverkehr schließen müssen auch Museen, Galerien, Gedenkstätten sowie botanische und zoologische Gärten.
Die umfänglichen Regelungen können auf den Corona-Seiten der Landratsamts-Homepage www.landkreis-karlsruhe.de unter „Aktuelle Corona-Verordnung“ nachgelesen werden. Die Allgemeinverfügungen können auf der Landratsamts-Homepage unter „Amtliche Bekanntmachungen“ abgerufen werden.
Einen Automatismus für eine nächtliche Ausgangsbeschränkung gibt es nicht. Hier muss gesondert geprüft werden, ob diese Maßnahme gerechtfertigt ist, wenn die anderen Maßnahmen nicht greifen, um die Pandemie einzudämmen. Die Stadt und der Landkreis stimmen sich im Laufe der Woche über die Notwendigkeit weitergehender Maßnahmen ab.
Aktuell (Stand: 20. März) beträgt die 7-Tage-Inzidenz für den Landkreis Karlsruhe 118,4 und für den Stadtkreis Karlsruhe 107,7.
Mitteilung des Landkreises Karlsruhe
Das RKI sagt in seinen täglichen Situationsberichten sehr wenig über die Todesfälle in der zeitlichen Entwicklung. Nur die jeweilige Meldung des Vortags wird mitgeteilt. Mit drei Wochen Verzug wird eine lieblose Excel-Tabelle mit den Covid-Todesfällen online gestellt.
Klar, die Entwicklung der Todesfälle hat einen Nachlauf von wohl zwei Wochen hinter der Entwicklung der Infektionen. Aber draufschauen sollte man schon. Von 5.727 in der 52. Woche des letzten Jahres ging die Zahl der Todesfälle an oder mit Covid bis zur 7. Woche 2021 auf 1.832 Fälle zurück. Das ist knapp ein Drittel. Sucht man sich die täglich genannten Todesfälle aus den RKI-Berichten zusammen, so sind diese bis letzte Woche weiter auf etwa 1.500 Fälle gesunken.
Wenn man Angst schüren und einen härteren Lockdown vorbereiten wollte, täte man gut daran, diese Zahlen zu vernachlässigen.
Was man eigentlich haben sollte, wäre die Anzahl derjenigen, die WEGEN Covid, also nicht mit Covid, ins Krankenhaus eingeliefert werden. Man hat sie aber aus unerfindlichen Gründen nicht einmal ohne diese Unterscheidung. Scheint nicht so zu interessieren.
Man hat immerhin die Belegung von Intensivbetten mit Covid-Patienten, wenn auch nicht unterschieden nach solchen die wegen Covid dort sind und denen, die mit Covid dort liegen. Hier bekommt man in den RKI-Situationsberichten immerhin eine grafische Darstellung der zeitlichen Entwicklung. Was sehen wir da?
Wir sehen seit dem Gipfel Anfang des Jahres bei 5.762 einen stetigen Rückgang auf weniger als die Hälfte bei zuletzt 2.775 Menschen mit Covid in intensivmedizinischer Behandlung, wobei in den letzten Tagen der Rückgang weitgehend zum Stillstand gekommen ist. Auch von diesen Zahlen sollte man tunlichst nicht reden, wenn man Angst schüren und einen verschärften Lockdown vorbereiten will.