Das „Wie“ ist geklärt, das „Wann“ noch offen
Kultusministerkonferenz fasst Beschluss zur Wiederaufnahme des Schulbetriebs
Die Zeit drängt. In wenigen Tagen enden die regulären Weihnachtsferien in Baden-Württemberg, spätestens dann wird die Beantwortung der Frage nach einer möglichen Wiederaufnahme des Unterrichts unerlässlich. Aus diesem Grund haben heute die Kultusminister der Bundesländer getagt und sich auf einer Videokonferenz bezüglich des weiteren Fahrplans ausgetauscht. Eine Verständigung gab es aber nur hinsichtlich der Art und Weise wie der Unterricht wieder anlaufen soll, die große Frage nach dem “Wann” bleibt aber weiterhin offen.
Die brandenburgische Kultusministerin Britta Ernst, die derzeit den Posten der Präsidentin der Kultusministerkonferenz inne hat, fasst die Quintessenz der heutigen Besprechung in einem öffentlichen Statement zusammen: „Die Kultusministerkonferenz bekräftigt die große pädagogische Bedeutung des Präsenzunterrichts für die Schülerinnen und Schüler. Wenn sich in den Ländern Spielräume für Lockerungen ergeben, sollen die Grundschülerinnen und Grundschüler bzw. die unteren Jahrgänge als erstes wieder die Schule besuchen können. Für die Abschlussklassen sollen mit Blick auf die Abschlüsse und Prüfungen weiterhin Ausnahmen vom Distanzunterricht möglich sein.“
Sobald also das jeweilige Bundesland grünes Licht für die Wiederaufnahme des Unterrichts gibt, soll dieser in drei Stufen anlaufen:
- Stufe eins sieht zunächst den Präsenzunterricht für alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 1 bis 6 vor, die restlichen Klassenstufen werden per Fernunterricht unterrichtet.
- In der zweiten Stufe werden alle Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden und beruflichen, weiterführenden Schule ab der Klassenstufe 7 im Wechselunterricht unterrichtet. Das heißt ein Teil der Schülerschaft wird per Fernunterricht geschult, der andere Teil vor Ort in der Schule. Nach einem gewissen Turnus, etwa einer Woche, wechselt diese Besetzung dann wieder.
- Die dritte Stufe sieht dann wieder regulären Präsenzunterricht vor Ort für alle Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen an allen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen vor.
Wann nun in Baden-Württemberg effektiv der Unterricht wieder anläuft, lässt sich derzeit noch nicht abschließend sagen. Kultusministerin Susanne Eisenmann hat bis zuletzt die Position vertreten, bereits ab dem 11. Januar wieder zum regulären Präsenzunterricht zurückkehren zu wollen, mehrere Institutionen und Bildungsverbände haben diese Pläne scharf kritisiert. Möglich ist auch, dass die Wiederaufnahme des Unterrichts erst nach Beendigung des derzeit geltenden Lockdowns erfolgt. Dieser könnte eventuell noch bis Monatsende verlängert werden, eine diesbezügliche Entscheidung ist aber erst im Zuge des Bund-Länder-Treffens am morgigen Dienstag zu erwarten. Die Frage ob besagtes Dreistufenmodell bereits ab kommender Woche greift, oder der Schulbetrieb im Land erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufgenommen wird, bleibt derzeit gleichermaßen drängend, offen wie auch spannend.