Aktion auf dem Marktplatz soll auf prekäre Lage von Gastronomen, Hoteliers und Eventveranstalter aufmerksam machen
Die Corona Krise kennt nur sehr wenige Gewinner, dafür aber jede Menge Verlierer. Die Schlusslichter in wirtschaftlicher Hinsicht sind zweifelsohne Gastronomen und Hoteliers. Seit Wochen sind ihre Betriebe geschlossen, während die Fixkosten nahezu unvermindert weiter anfallen. Durch Notbehelfe wie etwa den Außerhausverkauf, können maximal kleine Teile der immensen Verluste aufgefangen werden, in vielen Fällen sicherlich aber nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein. Während seit vergangenem Montag Ladeninhaber viele Geschäfte unter Auflagen wieder öffnen dürfen, sitzen Wirte und Hoteliers weiterhin auf dem Trockenen.
Um auf deren verzweifelte Situation aufmerksam zu machen, hat sich in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden kürzlich die privat organisierte Initiative “Leere Stühle” gegründet. Vor zehn Tagen stellten dort die Aktivisten 1000 leere Stühle direkt nebeneinander auf um eindrucksvoll zu vermitteln wie sehr Beispielsweise Restaurants, Kneipen oder Hotels unter den fehlenden Gästen leiden.
Am vergangenen Freitag wurde die Aktion dann auf zahlreiche weitere Städte und Gemeinden ausgeweitet, darunter auch Bruchsal. Gemeinsam stellten der Bruchsaler Branchenbund und die Gastronomen der Stadt unzählige Stühle auf dem Marktplatz und gleichzeitig auch folgende Forderungen auf: Einen klarer Fahrplan für die Wiedereröffnung der Betriebe, die Einführung von 7% Mehrwertsteuer für das Gastgewerbe, die Aufstockung von Zuschüssen für alle Unternehmensgrößen und die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes auf 80% und Einführung für die Azubis.
Ob diese Forderungen auf offene Ohren stoßen, könnte sich unter Umständen teilweise schon rasch entscheiden. Drei Bundesländer, darunter Baden-Württemberg, erarbeiten derzeit ein einheitliches Konzept für die Wiedereröffnung von Hotel und Restaurant Betrieben im Land. Mit eventuellen Ergebnissen wird bereits im Laufe dieser Woche gerechnet.