Widerstand gegen den Totalausfall der wichtigen Verkehrsader wächst
Den Rhein zu überqueren ist in der Region kein leichtes Unterfangen. Seit Jahren wird eine zweite Rheinbrücke bei Karlsruhe diskutiert, da der Verkehrsfluss auf der chronisch überlasteten und maroden Brücke bei Wörth regelmäßig kollabiert. Weiter nördlich lässt sich der Rhein erst wieder bei Germersheim überqueren, desweiteren über die A61-Brücke und die Salierbrücke zwischen Altlußheim und Speyer. Auf jeder einzelnen Verbindung ist die Verkehrslage stark angespannt – insbesondere in den Stoßzeiten am Morgen und am Nachmittag bilden sich mitunter lange Staus. Verschärft wird dieser Situation nun durch die geplante Sanierung der Salierbrücke ab 2019. Diese kann nämlich nur unter Vollsperrung erfolgen, welche sich nach aktuellen Planungen über einen Zeitraum von annähernd zwei Jahren erstrecken wird. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat erhebliche Defizite in Tragfähigkeit und Dauerhaftigkeit der Brücke nachgewiesen – neben den offensichtlichen Schadstellen auf der Brückenoberfläche bestünde insbesondere an der Vorlandbrücke aus Beton deutliche Schwachpunkte im Brückentragwerk, so eine Bericht des RP. Demnach müsse die Brücke nicht nur saniert, sondern bis auf den tragenden Beton rückgebaut und verstärkt werden.
Widerstand gegen die Vollsperrung und den damit unweigerlich verbundenen langen Umleitungsstrecken, Zeitverlusten und langen Staustunden kommt sowohl von der Bevölkerung als auch aus der Politik. Die Planungen seien „so nicht hinnehmbar“ erklären die CDU-Bundestagsabgeordneten Olav Gutting und Johannes Steiniger und sprechen sich für eine Sanierung unter Aufrechterhaltung jeweils einer Fahrspur aus. Eine solche Sperrung führe zu chaotischen Verkehrsverhältnissen, so die beiden Abgeordneten weiter. Ebenfalls gegen eine Vollsperrung sprechen sich die Landtagsabgeordneten Ulli Hockenberger, Martin Brandl und Reinhard Oelbermann aus und appellieren Richtung Regierungspräsidium und Landesverkehrsministerium eine Alternative zu erarbeiten. Keinen Spielraum für andere Szenarien als eine Vollsperrung sieht der Behördensprecher Uwe Herzl vom RP Karlsruhe. Gegenüber den BNN verteidigt er die Entscheidung: „Es gab keinen Spielraum für Alternativen“