Behörden ordnen Ausweitung bis zur Jahresmitte an
Unteröwisheim gehört zu den verkehrsgeplagtesten Gemeinden in der Region. Jeden Tag wälzen sich Tausende von Fahrzeugen – darunter jede Menge schwere Lastwägen durch die enge Ortsdurchfahrt. Der Ort bildet unfreiwillig die Verbindung der großen Verkehrswege wie Autobahnen und Bundesstraßen mit dem nördlichen Kraichgauer Hinterland und ächzt seit Jahren unter dieser Last. Für die Anwohner der Friedrichstraße ist dieser Zustand eine immense Belastung, gibt es doch in der Angelegenheit keinerlei Silberstreifen am Horizont. So sitzen Sie in ihren von Abgasen grau verfärbten Häusern und hören dem Tosen und Brummen zu den Stoßzeiten zu. Einige von Ihnen parken regelmäßig ihre Fahrzeuge auf der engen Friedrichstraße – weil Sie keine andere Parkmöglichkeit haben, mancher vielleicht aber auch aus Trotz um dem stinkenden und lärmenden Uhrwerk des Durchgangsverkehrs zumindest ein kleines Steinchen ins Getriebe zu werfen. Dazu kommen Kundend der örtlichen Geschäfte, Anlieferverkehr, etc.. Schon ein einzelnes geparktes Auto blockiert aufgrund der kaum vorhandenen Gehwege eine ganze Fahrspur, was im Berufsverkehr fast augenblicklich zum Verkehrskollaps führt. Da die großen Zugmaschinen nur schwerfällig überholen können, staut sich dann der Verkehr schnell bis in die benachbarten Dörfer Ubstadt oder Münzesheim.
Um dieser Situation Herr zu werden, hat das Amt für Straßenverkehr, Ordnung und Recht des Landkreises Karlsruhe, welches für die Landesstraßen zuständig ist, im vergangenen Sommer eine absolutes Halteverbot in der Friedrichstraße erlassen. Es gilt in den Stoßzeiten von 6-9 Uhr morgens und von 16 bis 19 Uhr abends und zwar jeweils nur in eine Fahrtrichtung. Morgens in Richtung Ubstadt, Abends in Richtung Münzesheim! Man wolle, wie es in einer Mitteilung auf der städtischen Homepage heißt: „…möglichst gering, aber zweckmäßig, in den Verkehr eingegriffen. Die Belange der Anwohner und der Verkehrsteilnehmer wurden dahingehend abgewogen…“
Dieses Konzept scheint offenbar zu funktionieren – der Verkehr nimmt dadurch in Unteröwisheim freilich nicht ab, läuft aber etwas flüssiger als bisher. Aus diesem Grund hat die Behörde nun beschlossen die Anordnung bis zum Sommer 2018 zu verlängern, auch in Hinblick auf die kommende Sperrung der Landesstraße zwischen Stettfeld und Zeutern, aufgrund derer vermutlich noch mehr Verkehr durch Unteröwisheim fließen wird. Das mit dieser Regelung keine Probleme beseitigt werden, ist den Verkehrsstrategen durchaus bewusst – Die Maßnahme dient lediglich der Verbesserung des Verkehrsflusses. Eine Entlastung für den Ort würde nur eine Ortsumgehung bringen, doch für diese stehen die Chancen aufgrund der fehlenden Flächen weiter schlecht.