Großer Sport im kleinen Kraichgau
Das Wochenende rückte unseren kleinen und beschaulichen Kraichgau einmal mehr schlagartig in den Fokus der internationalen Triathlon-Szene. Mit der Triathlon-Bundesliga und dem Ironman wurde das Land der tausend Hügel auch in diesem Jahr wieder Schauplatz für hochkarätigen Spitzensport. Den Anfang macheten am Samstag Nachmittag wie üblich die Nachwuchsathleten. Die Ironkids zeigten in allen drei Disziplinen des Tritathlons was sie auf dem Kasten haben und wer eines fernen Tage vielleicht einmal Hawaii erobern wird. Zu Wasser , Zu Fuß und auf dem Rad gaben die kleinen Sportler alles. Am Ziel angelangt erwartete sie bereits stolz Ubstadt-Weihers Bürgermeister Tony Löffler um ihnen die verdiente Medaille umzuhängen.
Eine gute Sache ist das gesamte Sportwochenende für die Region. Der Ironman und die Triathlon-Bundesliga finden international Beachtung und bescheren dem Kraichgau neben Aufmerksamkeit auch prall gefüllte Hotels und Pensionen.
Um 19:00 gingen am Samstag dann die Profis der Triathlon-Bundesliga an den Start. Bereits zum dritten Mal in Folge am Hardtesee und in der 22. Saison der Liga, zeigten die Top-Athleten aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Nach einem spektakulären Seestart brachten zuerst die Damen und dann die Herren das stramme Programm bestehend aus 0,75 km Schwimmen, 20 km Radfahren und 5 km Laufen über die Bühne. Auf der Kurzdistanz-Strecke holten für die Damen Laura Lindemann mit einer Zeit von 55:42 und für die Herren Richard Murray nach einer Zeit 49:22 den Sieg nach Hause. Im Anschluss wurde der würdige Abschluss dieses ersten Triathlon-Tages am Hardtsee mit einer großen Party gefeiert. Für die passende Verpflegung sorgte der TVE Weiher und bester Rock kam von den Lokalmatadoren von Handmade.
Der nächste Tag sollte aber alles bisher dagewesene toppen. Bereits um 9 Uhr gingen die Profis und die Creme de la Creme der internationalen Triathlon-Szene beim Ironman 70.3 Kraichgau an den Start. Darunter auch große Namen wie Sebastian Kienle, Marcus Rolli, Yvonne van Vlerken oder der Bruchsaler Thomas Hellriegel. Insgesamt 4000 Athleten starteten am Hardtsee ihre Challenge, alleine 2200 davon über die gesamte IRONMAN 70-3 Distanz. Unter den begeisterten Zurufen von rund 35.000 Fans ging der wilde Ritt zuerst 1,9 Kilometer durch die Fluten des Hardtsee, dann 90 Kilometer auf dem Rad durch den ganzen Kraichgau und schließlich 21.1 Kilometer zu Fuß durch Bad Schönborn.
Besonders spektakulär war für viele Zuschauer natürlich die Radstrecke – denn sie lieferte die Profis fast frei Haus. Überall standen die Menschen und feuerten ihre Idole an. In Kraichtal sammelten sich die Fans in Menzingen und natürlich am Extrem-Buckel in Gochsheim, der von den Radlern alles abverlangt. Auch in Östringen harrten die Menschen gut gelaunt und hoch motiviert an der Strecke aus um die Sportler anzuspornen. In Odenheim hatte die OKG ein regelrechtes Fest für die Athleten auf die Beine gestellt. Für ein Steak hatten diese freilich keine Zeit, aber für eine Flasche Wasser oder eine Banane langte es am Ende doch.
Szenerie des großen Finales war dann die Kurgemeinde Bad Schönborn. Hier wechselten die Athleten zuletzt vom Fahrrad auf die flinke Sohle und brachten den schweißtreibenden Rest der Strecke zu Fuß hinter sich. Im Fandorf entlang der Zielmeile feierten die Fans ausgelassen und stimmten sich auf die Ankunft der Profis ein.
So war es Ende, nach einem zweiten Platz im Vorjahr, wieder Sebastian Kienle der zuerst die Ziellinie überquerte und damit den Titel in seiner Heimat zurückeroberte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Markus Rolli und Marc Dülsen. 3:56 Minuten hatte Kienle auf der Strecke Vollgas gegeben – eine unglaublicher Kraftakt
Bei den Damen war es Laura Philipp die sich mit gehörigem Abstand zur Zweitplatzierten Yvonne van Vlerken den Sieg erkämpfte. Nach dem Ironman auf Mallorca und dem Ironman in St. Pölten holte sie im Kraichgau bereits den dritten Meistertitel der Saison. Für die Menschen im Kraichgau bot das Wochenende eine tolle Show, an die man sich noch lange erinnern wird…auf jeden Fall bis zum nächsten Sommer….wenn der Ironman wiederkommt – ins Land der tausend Hügel.