Nicht erst seit Beginn des Ukrainekrieges ist das Thema Zivil- und Katastrophenschutz sehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Bereits der Ausbruch der Corona-Pandemie oder auch die verheerenden Überschwemmungen im Ahrtal gaben Anlass, viele Aspekte davon und ihre möglichen Auswirkungen deutlich mehr in den Blick zu nehmen.
„Ein relevanter Aspekt für uns als Kreisbehörde ist dabei beispielsweise die Versorgung unseres Landratsamtsgebäudes mit Notstrom. Wir müssen im Falle eines großflächigen Stromausfalls handlungsfähig bleiben, um unter anderem die Kommunikation mit Infrastruktur-Einrichtungen wie Krankenhäusern oder Rettungsdiensten zu gewährleisten und damit auch die Information und möglicherweise nötige Versorgung der Bevölkerung zu koordinieren“, erklärt Landrat Bastian Rosenau.
„Dafür haben wir kürzlich den Ernstfall geprobt und Teile des Landratsamts-Hauptgebäudes in der Zähringerallee in Pforzheim inklusive der darunterliegenden Tiefgarage vom öffentlichen Stromnetz getrennt“, berichtet die Leiterin des Amtes für technische Dienste, Miriam Mayer. Für einen kurzen Zeitraum nach der Abschaltung seien die betroffenen Gebäudeteile tatsächlich stromlos gewesen. „Aber schon nach zwölf Sekunden übernahm das Notstromaggregat wie geplant“, so Mayer. Die anschließenden Überprüfungen der sicherheitstechnischen Einrichtungen, der Elektroverteiler und der Gebäudetechnik der Behörde nahmen knapp anderthalb Stunden in Anspruch. Die Notstromversorgung sei ohne größeren Störungen oder Ausfälle über die ganze Zeit stabil erfolgt, zeigten sich Rosenau und Mayer erleichtert nach der unterbrechungsfreien Rückschaltung ins öffentliche Stromnetz.
Begleitet wurde der Testlauf von einem Sachverständigen, der die sicherheitstechnischen Einrichtungen während des Notstrombetriebs begutachtete. „Denn ein solches Szenario, eine so genannte „Schwarzschaltung“, benötigt eine längere Vorbereitung“, weiß Michael Diehm, im Amt für technische Dienste zuständig für den Landratsamts-Campus in der Zähringerallee: „Schließlich wollen wir damit ja bewusst Schwachstellen finden und für den Ernstfall schnell beheben.“ Die Planung liefe daher in enger Abstimmung mit der IT-Abteilung, dem Sachgebiet Bevölkerungsschutz und dem Personal- und Organisationsamt des Landratsamtes ab.
Sie alle sind Teil des Führungsstabs und im Ernstfall sehr gefordert, betont der Landrat. „Und auch wenn wir mit dem jetzigen Testlauf sehr zufrieden sind, haben wir festgestellt, dass eine Anpassung unserer elektrotechnischen Infrastruktur notwendig ist, damit das Aggregat auch künftig seine Aufgabe erfüllen kann und wir einsatzfähig bleiben“, zieht der Landrat Bilanz.
Mitteilung: Landratsamt Enzkreis