Erfolgsstory „Karlsruher Modell“
Vor 25 Jahren verkehrte die erste umgerüstete Stadtbahn zwischen Karlsruhe und Bretten
Wie kommt man am besten von Bretten hinaus in die Region? Zum Beispiel in die Karlsruher oder die Heilbronner City? Na, mit der Stadtbahn natürlich! Doch das war nicht immer so. Früher war man auf die selten fahrenden Busse oder das eigene Auto angewiesen um den Kraichgau zu erkunden – heute fährt man bequem im schnellen Takt mit der Stadtbahn an sein Wunschziel und zurück.
Vor 25 Jahren am Weinmarkt-Sonntag 1992 fuhr die erste Stadtbahn zwischen Bretten und dem Herz der badische Hauptstadt – die Geburtsstunde des Karlsruher Modells. Darunter versteht man die damals bahnbrechende Neuerung, dass eine umgerüstete Stadtbahn erstmals sowohl das innerstädtische Straßenbahnnetz als auch das regionale Eisenbahnnetz nutzen konnte. Anstatt am Hauptbahnhof in den Bummelzug umzusteigen, konnte man mit der Straßenbahn direkt aus der Innenstadt nach Bretten weiterfahren. Eine Sensation die bis heute als Exportschlager in der ganzen Welt geschätzt wird.
25 Jahre nach der Pionierfahrt in die Melanchthonstadt wurde diesem historischen Moment mit einer großen Feierstunde gedacht. Um 12 Uhr rollte am Sonntag der Sonderzug der AVG an der Brettener Haltestelle „Stadtmitte“ ein. Als die Türen sich öffneten, wurden die prominenten Gäste, darunter der Erfinder des Karlsruher Modells, Dr. Dieter Ludwig, Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff, Karlsruhes erster Bürgermeister Wolfram Jäger, Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der AVG-Geschäftsführung und Gerd Hickmann vom Landesverkehrministerium Baden-Württemberg, von den schmetternden Klängen des Brettener Fanfarenzuges sowie den imposanten Flaggen der Fahnenschwinger Kraichgau begrüßt. In einer feierlichen Prozession geleiteten die beiden Gruppen die Ehrengäste direkt auf den sonnendurchfluteten Alfred-Leicht-Platz vor den Toren des Rathauses. In mehreren Laudationen hoben die Redner die Bedeutung des Karlsruhes Systems und seiner damaligen Premiere in Bretten hervor. So lobte Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff den Einsatz seines Amtsvorgängers und das konsequente Handeln der damaligen Gemeinderäte. Die Stadtbahn habe nicht nur den Zusammenhalt zwischen Bretten und seinen Stadtteilen gestärkt, sondern auch zu einem Boom der Wirtschaft und des Wohnungsmarktes geführt, so Wolff weiter. So sah das auch Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und attestierte dem „Karlsruher Modell“ den Nahverkehr in der Region nachhaltig geprägt und mit seinen attraktiven Nahverkehrsangeboten entscheidend zur hohen Lebensqualität in der Region beigetragen zu haben.
Der besondere Dank aller Redner galt dem eheamligen AVG-Chef Dieter Ludwig, der bereits Ende der Achtziger Jahre für die Einführung der Zweisystem-Stadtbahnstrecken kämpfte. „Das ‚Karlsruher Modell‘ ist eng mit dem Namen des Nahverkehrspapstes Dieter Ludwig verbunden, dem wir für diese Pionierleistung Respekt zollen und danken“, so Gerd Hickmann der als Vertreter des Verkehrsministeriums auch die Glückwünsche des Verkehrsminister Winfried Hermann übermittelte.
Die Zukunft des Karlsruher Modells sieht indes mehr als rosig aus. Überall auf der Welt interessiert man sich für die badische Pionierarbeit und arbeitet an deren eigener Umsetzung. Auch die Region ist weiter auf einem guten Weg. „Mit Blick auf die Zukunftssicherung des Modells wurde am 24. Juli mit der Unterzeichnung des Eckpunktepapiers ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung getan“ sagte Dr. Alexander Pischon in seinem verheißungsvollen Schlusswort.
Redaktion: Hügelhelden.de / Titelbild: (c) AVG
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