Schon in jungen Jahren muss sich Christian nicht nur mit einer, sondern gleich mit zwei schweren Tumorerkrankungen arrangieren. Sein Umgang damit: Höchst bemerkenswert
Christian und ich kennen uns schon unser halbes Leben lang. Das erste Mal sind wir uns Anfang des Jahrtausends als blutige Erstsemester an der Universität in Konstanz über den Weg gelaufen, zogen zusammen in eine WG und hatten gemeinsam eine tolle Zeit voller schöner Erinnerungen und jede Menge Spaß.
Wie das aber im Leben ist, trennten sich unsere Wege irgendwann. Jeder marschierte in eine andere Richtung – Christian Richtung Hotellerie und ich zum Radio. Wir verloren uns ein paar Jahre aus den Augen, doch als wir uns später wieder trafen, hatte jeder zuletzt ein ganz anderes Leben gelebt. Während ich nach meinen wilden Tagen irgendwann sittsam geheiratet und Nachwuchs bekommen habe, musste sich Christian nicht nur mit Darmkrebs, sondern auch noch – als ob das nicht genug wäre – mit einem Tumor an der Wirbelsäule herumschlagen. Jahrelang bestimmten schwierige, operative Eingriffe, unzählige Arztbesuche, Krankenhaus- und Reha-Aufenthalte seinen Alltag – die Schneise der Verwüstung, die der Krebs und seine Folgen durch seinen Körper gezogen haben, zeichnen ihn bis heute.
Wo ich aber schon längst die Flinte ins Korn geworfen und mich all den negativen Gefühlen hingegeben hätte, hat sich Christian durch seine pragmatische Grundeinstellung und seinen regen Geist niemals unterkriegen lassen. Mit stoischer Ausdauer und Zuversicht hat er beide Tumorerkrankungen durchgestanden und – wenn weiter alles gut geht – auch hinter sich gelassen.
Als wir uns vergangene Woche in Karlsruhe wieder sahen, beschlossen wir spontan ein Gespräch über diese schweren Tage aufzuzeichnen und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, mit auf den Weg zu geben.. wenn sie mögen. Eine knappe Stunde lang haben wir über die Erkrankung, ihre Folgen, über Christians Umgang damit und auch – das müssen sie zwei einstigen Philosophiestudenten nachsehen – über die mögliche tiefere Bedeutung und den Sinn gesprochen.
Ein toller Bericht, kommt mir irgendwie “ abgehackt“ vor…
Fehlt da was?
Der „Bericht“ ist im Grunde nur eine Einführung, für das folgende, einstündige Gespräch. Direkt unter dem Text sollte Ihnen der Video-Player angezeigt werden, mit dem sie sich den gesamten Inhalt ansehen können