Eine Wanderung für die ganze Familie durch eine der schönsten Ecken des Hügellandes
Wer schon einmal in Odenheim war weiß, dass man hier ein paar wunderbare Stunden verbringen kann. In der herrlich gemütlichen Kraichgau-Perle, die sich langgestreckt an den Katzbach schmiegt, ticken die Uhren einfach noch etwas langsamer und Gastfreundschaft wird immer groß geschrieben. Für Familienausflüge gibt es das vermutlich schönste Freibad im Kraichgau, eine tolle Eisdiele und viele Möglichkeiten gemütlich miteinander essen zu gehen. Vorher allerdings gilt es die Kinder ordentlich auszupowern und für die Großen den entsprechenden Appetit zu erwandern. Wer etwas für die eigene Kondition tun und gleichzeitig landschaftlich eines der Filetstücke im Hügelland erleben möchte, dem empfehlen wir eine Rundwanderung von Odenheim über den Schindelberg und zurück.
Los geht’s
Gehen wir einfach mal davon aus, dass sie ihren Trip mit der Anreise per Stadtbahn beginnen. In diesem Fall starten Sie einfach vom Odenheimer Bahnhof aus und folgen dem schmalen, idyllischen Weg entlang des Katzbachs geradeaus durch Odenheim bis sie auf die querende Nibelungenstraße stoßen. Hier wenden Sie sich kurz nach links um gleich darauf nach rechts in die untere Klosterstraße abzubiegen. Kurz nach dem Ortsausgang führt nach rechts ein Weg über Wiesen und Felder direkt bis zum Waldrand.
Folgen Sie diesem Waldweg bis linker Hand in der Ferne der Historische Stifterhof auftaucht. Sie haben nun bereits die erste Etappe ihrer kleinen Reise hinter sich gebracht und befinden sich auf wahrhaft historischem Boden. Hier auf dem Greifenberg, früher übrigens Wigoldesberg genannt, hausten im 12. Jahrhundert bereits Mönche und Geistliche. Zuerst als Kloster angelegt, wurde in den Jahrhunderten danach die Anlage Stück für Stück zu einem Ritterstift ausgebaut. Daran erinnert auch noch gut der mittelalterliche Wehrturm, der sich nur ein paar Meter hinter dem Stift freistehend auf einem Feld findet. Wer es schafft den kleinen Pfad nordöstlich zu entdecken, der stößt übrigens auf einen wunderbaren Steinbruch, der still und verlassen ein tolles Fotomotiv bietet.
Nach oben
Bisher sind sie im Flachland gewandert, nun beginnt allmählich der Aufstieg auf den Schindelberg. Sie haben die Wahl ob sie über offenes Feld den Zinkenbuschhof rechts neben sich liegen lassen und am Campingplatz vorbei zur Kapelle wandern, oder alternativ östlich der aufwärts führenden Landstraße durch verschlungene Pfade im kühlen Wald folgen. Bitte halten Sie sich hier unbedingt an die explizit ausgewiesenen Wanderwege, ein Teil des Gelände ist in Privatbesitz.
Das Ziel ist in beiden Fällen das gleiche, die Schindelberg Kapelle mit ihrem atemberaubenden Rundumblick. Die kleine Kapelle wurde übrigens erst vor 18 Jahren anno 2002 errichtet und ist damit ähnlich jung, wie es die menschliche Besiedlung auf dem Schindelberg ist. Der Wackerhof nebenan beispielsweise, wurde erst vor knapp 100 Jahren 1924 gebaut.
Zum kühlen Wasser
Wenn sie sich auf der kleinen Bank an der Kapelle standesgemäß erholt und ausgeruht haben, können Sie entspannt die nächste Etappe zurück nach Odenheim in Angriff nehmen. Keine Sorge, ab hier führt sie der Weg beständig talwärts. Orientieren Sie sich an der Schindelbergstraße, wählen Sie aber einen der vielen kleinen Wanderwege parallel dazu durch den Wald. Geben sie aber acht, dass sie nicht eines der Highlights dieser Etappe verpassen.
Auf etwa halbem Weg nach Odenheim, findet sich der steinerne und sprudelnde Siegfriedbrunnen. Haben sie diesen erreicht, befinden Sie sich an einem der möglichen Tatorte, an welchem Siegfried in der Sage des Nibelungenliedes, von Hagen von Tronje ermordet worden sein könnte. Zwar gibt es mehrere Siegfriedbrunnen, die sich mit dieser Geschichte schmücken, doch geht man in Odenheim fest davon aus tatsächlich jenen schicksalshaften Ort aus dem Nibelungenlied sein Eigen zu nennen. So ist Odenheim immerhin der einzige bekannte Ort, auf den der alte Ortsname „Otenhaim“ im Nibelungenlied genau passen würde.
Nach Odna
Von hier aus kann nun absolut nichts mehr schiefgehen. Über den Felsenkeller gelangt man vorbei am Siegfriedstadion wieder nach Odenheim. Hier kann man unmittelbar im Freibad etwas Abkühlung finden oder ein kühles Eis als Belohnungen für die Kinder genießen. Wer noch etwas Energie in den Knochen hat, schleppt seine kleine Eistüte hinauf bis zur katholischen Kirche . Von hier aus hat man einen wunderschönen Ausblick über ganz Odna.
Vielen Dank für die wunderschönen Bilder und den Wandertipp vor unserer Haustüre.
Schindelbergchen 🥴.