Eine Nacht voll Tanz und Musik – Die Charity Night 2024 Bruchsal in bewegten Bildern
Normalerweise hat eine Ballnacht immer ein gewisses Geschmäckle. Ein Tête-à-Tête der Reichen und Schönen, ein Stelldichein der Hautevolee, Ringelpiez der Großkopferten… all das eben. Die Charity Night in Bruchsal ist all das – nicht! Kein Schaulaufen der Lokalprominenz, keine Politik, keine Abgeordneten… einfach nur ganz normale Menschen, die Lust darauf haben, gemeinsam einen schönen Abend zu verbringen. Menschen, die mal wieder richtig schön ausgehen, gemeinsam tanzen, all die Härte und Tristesse des Alltags hinter sich lassen und dabei mal wieder in den schönen Zwirn schlüpfen wollen. Und warum denn bitte auch nicht? Ein paar ganz große Momente im Kleinen, ein bisschen Glamour zwischen gestern und morgen. Alle haben sich in Schale geworfen, die Ladys in umwerfenden Kleidern, die Gentlemen im Zweireiher oder gar im Smoking. Eine ältere Dame hält stolz den Ring ihrer Großmutter in die Kamera und erzählt, dass sie ihn das letzte Mal vor Jahrzehnten getragen hat, da es kaum noch Anlässe gebe, ein solches Schmuckstück auszuführen.
Tatsächlich ist die Stimmung im großen Saal des Bürgerzentrums Bruchsal an diesem Abend einerseits erhaben und elegant, andererseits alles andere als etepetete, schickimicki oder gar geprägt von hoch in die Luft erhobenen Nasen. Jeder ist stolz darauf, sich in der schönsten Version seiner selbst zu präsentieren, zu bewundern und auch bewundert zu werden. Nochmal: Warum denn bitte nicht?! Es ist genau die Atmosphäre, die sich Sven und Liliana Wipper für diese Veranstaltung gewünscht haben – ihre Charity Night, die in diesem Jahr das zweite Mal über die Bühne geht. Keine Bühne für die, die sowieso ständig auf Bühnen stehen, sondern ein ganz besonderer Abend für ganz normale Menschen, wie sich Sven ausdrückt. Im Mittelpunkt stehen neben den Gästen vor allem die große Show und noch viel mehr das Tanzen. Davon versteht Sven Wipper etwas, betreibt er doch zusammen mit seiner Frau eine Tanzschule mit Niederlassungen in Bruchsal und Bretten. Man kennt die beiden – seit Jahren sind sie nicht nur in den beiden Städten bekannt wie bunte Hunde, sondern auch allabendlich im Vorprogramm eines jeden Kinofilms zu sehen. Sven in seinem pinken Polohemd und die markante Männerstimme mit dem Slogan „Wipper, die Tanzschule“ – da klingelt es bei jedem, der sich irgendwann in den letzten Jahren einmal einen Film angesehen hat.
Das Wort Charity ist übrigens im Namen der Veranstaltung nicht zufällig gewählt, denn alles, was an diesem Abend eingenommen wird, landet in einem großen Topf für die gute Sache. Im letzten Jahr wurde die Lebenshilfe Bruchsal mit einem mehrere tausend Euro umfassenden Betrag bedacht, in diesem Jahr die Hippotherapie Bruchsal. Die Hippotherapie zielt darauf ab, durch die Bewegungen des Pferdes das Gleichgewicht, die Koordination und die Muskulatur von Patienten mit motorischen Beeinträchtigungen zu verbessern. Da die Haltung und das Training der Pferde, die Trainerinnen und Trainer, die Ausbildung… sehr kostenintensiv sind, dürfte der Verein die Zuwendung überaus zu schätzen wissen.
Natürlich braucht ein glamouröser Abend auch ordentlich Gala, und davon gab es am Samstagabend in Bruchsal nicht zu knapp. Zuerst einmal – das A und O auf jedem Ball, könnte man sagen – die richtige Musik. Mit einem DJ ist es hier nicht getan, auch kein Alleinunterhalter am Keyboard kann hier mithalten, es braucht eine handverlesene Bigband. So sorgten bis zum High Moon „Manu live“ – eine mit allen musikalischen Wassern gewaschene, zehnköpfige Tanzband – für große Gefühle und große Töne. Vor jeder Nummer wurde die dazu passende Gangart beziehungsweise Tanzgattung angesagt, vom Rumba über den Cha-Cha-Cha oder den Jive bis zum getragenen Walzer. Das Tanzen stand ohnehin an diesem Abend im Mittelpunkt, längere Sets von bis zu einer halben Stunde Länge zwischen den Showacts zogen bis in die Nacht hinein unzählige Paare auf die große Tanzfläche. Wie viel Spaß ihnen das Tanzen machte, ließ sich auf den Gesichtern ablesen. Nur positive Emotionen standen da geschrieben, von schüchterner Freude bis hin zur langjährigen Liebe – es war schön, das auch von der Seitenlinie miterleben zu dürfen.
Zwischen dem Gesellschaftstanz gab es immer wieder Showeinlagen, hausgemacht von der Tanzschule Wipper, zum Beispiel mit der Quickstep-Charleston-Hobby-Formation und der Hip-Hop–Showdance-Show Step’n’Beat, aber auch durch geladene Gäste. Viel Staunen erzeugten die gelenkigen und geschmeidigen Bewegungen der Artistin Mel Aerial, die Boogie-Woogie- und Rockabilly-Jive-Show von und mit Nellia und Dietmar Ehrentraut (Letzterer im schärfsten Anzug des Abends) sowie das One-Man-Show-Spektakel von Stefan Bauer.
Insgesamt ein wirklich runder und gelungener Abend, der, ohne groß sein zu wollen, es am Ende aber doch war. Auf die nächste Ausgabe im kommenden Jahr darf man sich mit Fug und Recht freuen.
Schee! Vor allem die Mädels!
Her…ich fang doch noch mit tanze an!